Zell-Weierbacher CDU fordert Alternativen
Auf das Vorhaben der Volksbank in der Ortenau, die Filiale im Ort zu schließen, hat sich nun auch die Zell-Weierbacher CDU-Fraktion zu Wort gemeldet. Sie fordert die Volksbank auf, noch einmal Alternativen zu prüfen.
Dass die Volksbank in der Ortenau drei Filialen rund um Offenburg, eine davon in Zell-Weierbach schließt, ist aus Sicht der Zell-Weierbacher CDU »für das Rebland sehr bedauerlich«. Das stellt Thomas Schmidt, Fraktionsvorsitzender im Zell-Weierbacher Ortschaftsrat in einem Schreiben an den Vorstand der Volksbank fest. Die Begründung sei nachvollziehbar: Im Zuge zunehmender Digitalisierung (Online-Banking) und rückläufiger Kundenfrequenz in den Zweigstellen seien die wirtschaftlichen Gegebenheiten regelmäßig zu prüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen.
Und der Service?
Doch sollten neben den wirtschaftlichen Aspekten auch die Auswirkungen auf den Service berücksichtigt werden«, so Schmidt. »Ob dies im Fall der Konsolidierung ›Oststadt‹ entsprechend betrachtet wurde, ist meines Erachtens nicht klar und vollständig erkennbar.«
Was die Bankkunden vor Ort durch die geplante Zusammenlegung im Beratungscenter Oststadt in der Moltkestraße laut Schmidt gefährdet sehen, sind zum einen die zentrale Lage, »die gut mit individuellem oder öffentlichem Verkehrsmittel erreichbar ist und ausreichende Stellplätze vorhält«. In der Moltkestraße sei die Parkplatzsituation im Hinterhof zwar verbessert worden, allerdings wohl nur in Bezug auf die Anzahl der Stellplätze. »Weiterhin besteht die räumliche Enge, sowohl was das Ein- und Ausparken als auch die Hofdurchfahrt betrifft«, moniert Schmidt.
Die Ausfahrt in die Moltkestraße sei wegen des Verkehrs schwierig. Eine naheliegende Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) gebe es nicht. »Kunden, die aus dem Rebland mit dem ÖPNV zur Bank fahren, haben mitunter noch einen längeren Fußweg. Gerade für gehbehinderte oder ältere Menschen eine zusätzliche Last.«
Lange Wartezeiten
Zudem sollten Bedienung und Beratung bei Bankgeschäften am Schalter ohne lange Wartezeiten gewährleistet und Beratungsgespräche ohne lange Vorlaufzeiten terminierbar sein. Schmidt stellt fest: »Neben der Abwicklung diverser Bankgeschäfte von zu Hause wird weiterhin der Bedarf persönlicher Betreuung erforderlich sein.« Weiterhin würden Kunden »gänzlich auf klassische Art und Weise ihre Geschäfte mit dem Besuch in der Bank abwickeln wollen«. Durch die Zusammenlegung werde sich die Kundenfrequenz in der Oststadt erhöhen, längere Wartezeiten seien die Folge.
Ob sich dies mit SB-Automaten kompensieren lasse, sei fraglich. Immerhin lebten im Einzugsbereich der beiden Filialen Ortenberg und Zell-Weierbach circa 11 000 Menschen. Auch durch den demografischen Wandel werde künftig mehr Betreuung erforderlich sein – auch bei Bankgeschäften.
Der Standort »Oststadt« sei also keine »Ideallösung«, so Schmidt. »Vielleicht gibt es noch Alternativen, die für Kunden und Bank, auch unter dem Aspekt des genossenschaftlichen Gedankens, vorteilhafter wären.«