Zum Fest des Heiligen Benedikt gibt's Brezeln für die Kinder
Das Fest des Heiligen Benedikt ist für die Waltersweierer Kinder ein Festtag. Dann gibt’s nämlich Brezeln, wie es Benedikt Broß in seinem Testament bereits 1915 verfügt hat.
Jedes Jahr erfüllt die Gemeindeverwaltung Waltersweier das, was der ohne Erben verstorbene, ehemalige Großherzogwirt und Landwirt Benedikt Broß als letzten Willen hinterließ.
Er vermachte der Gemeinde vier Äcker, allerdings unter folgender Auflage: »Ferner muss die Gemeinde einem jeden Werktagschüler an meinem Namenstag, also am 21. März, eine Bretzel oder ein Weck geben, unter der Aufsicht des Herrn Pfarrers, Lehrers, Bürgermeisters und noch etwas vom Gemeinderat. Andere haben keinen Anspruch darauf zu machen aber mit der Bedingung, die Schüler müssen an demselben Tag in die Kirche und einen Rosenkranz beten. Herr gib mir die ewige Ruhe.«
Keine Schule mehr
Nach diesem Legat handelt die Waltersweirer Gemeinde, und seit der Eingemeindung die Ortsverwaltung. Es sind zwar heute nicht mehr die Schulkinder, die in den Genuss der schmackhaften Brezel kommen, weil es im Ort keine Schule mehr gibt. Dafür besucht der Ortsvorsteher die Kindertagesstätte, wo er bereits sehnlichst erwartet wird