Zwei Sieger an einem Tisch
»Wie geht die Bürgermeisterwahl in Zell aus? hatte das Offenburger Tageblatt im Vorfeld der Wahl gefragt und dazu aufgerufen, die Ergebnisse aller Kandidaten zu tippen. Helmut Körnle (47) aus Zell a. H. kam dem Ergebnis am nächsten und gewann damit mit seiner Frau Michele ein Essen mit dem designierten Bürgermeister Günter Pfundstein.
Über 120 OT-Leser und Internetnutzer nahmen am Wahltipp des Offenburger Tageblatts teil und schrieben hinter die Namen der sieben Kandidaten der Bürgermeisterwahl Zell die von ihnen erwarteten Prozentzahlen. Die überwiegende Mehrheit sah den späteren Wahlsieger Günter Pfundstein klar vorne, rund ein Drittel rechnete mit einem zweiten Wahlgang.
Nicht nur Zeller beteiligten sich am Wahltipp; die Wahl in Zell schien bis nach Durbach, Neuried und Steinach die Menschen zu interessieren. Eine Tipperin aus Oberharmersbach meinte es übrigens besonders gut mit Pfundstein: Sie sah den Diplom-Verwaltungswirt sogar mit 78 Prozent vorne.
Helmut Körnle war vorsichtiger. Sein Tipp (in Klammern das tatsächliche Ergebnis): »Severin Haas: 1 % (0,8); Günter Pfundstein: 60 (61,99); Martin Haas: 1 (0,26); Wolfgang Mössinger: 15 (14,08); Arthur Goehl: 21 (22,28); Peter Ruhm: 2 (0,35); Andreas Fischer: 0 (0,17)« wich unterm Strich nur 6,95 Prozent vom späteren Ergebnis ab. Die guten Vorhersagen scheinen den Körnles im Blut zu liegen, denn auf Platz 2 folgte mit 7,83 Prozent Abweichung Körnles Tochter Lena, die auch getippt hatte – übrigens am Dienstag vor der Wahl.
Als Sieger des OT-Wahltipps hatte Helmut Körnle ein Essen für zwei Personen zusammen mit dem baldigen Bürgermeister und den Redakteuren der Lokalredaktion Gengenbach-Zell gewonnen. Am Dienstagabend traf sich die Runde im Restaurant »Bräukeller« in Zell. Körnle, bei der Volksbank in Lahr beschäftigt, brachte Ehefrau Michele mit – und beide trafen mit Günter Pfundstein einen alten Bekannten. »Wir kennen uns seit rund 40 Jahren, haben in der Jugend zusammen Fußball gespielt«, so Körnle. Vom Wahltipp hatte der Zeller im OT gelesen, getippt hatte anschließend fast die gesamte Familie über die Internetseite der Mittelbadischen Presse. »Ich war überzeugt, dass es im ersten Anlauf einen Sieger gibt«, so Körnle.
Günter Pfundstein ließ sich anschließend »Ochsenbäckle« schmecken und plauderte in lockerer Runde darüber, wie es einem Wahlsieger nach dem 15. März so ergeht: Inzwischen merkt der designierte Bürgermeister, dass sich etwas verändert hat. »Wenn ich durch Zell laufe, werde ich begrüßt, man wird anders wahrgenommen«.
Bis er vermutlich am 3. Juni die Amtsgeschäfte im Zeller Rathaus aufnimmt, arbeitet Pfundstein natürlich weiter im Landratsamt. Aber auch dort spielte die gewonnene Wahl eine Rolle: »Der Landrat hat sich für mich gefreut«. Und Frank Scherer braucht jetzt wohl auch bald einen neuen Mitarbeiter fürs Rechnungsprüfungsamt. Spätestens ab Juni.