500 Aussteller machen bei der Oberrheinmesse mit
Die 78. Oberrheinmesse startete mit dem Bekenntnis zu Europa: Internationalität ist indes schcon jetzt Realität. Swohl Besucher wie Aussteller kommen auch aus dem Elsass und anderen Regionen.
»Ein Tick Charme der vergangenen Zeit und spannende Dramatik« lobte Oberbürgermeisterin Edith Schreiner am Samstagmorgen als das Erfolgsgeheimnis der Oberrheinmesse. Das Messeflaggschiff – in diesem Jahr einschließlich dem 3. Oktober sogar zehn Tage lang – ist eine der 15 eigenen Messen und Kongresse und somit die größte der 464 Veranstaltungen, die auf dem Messegelände jährlich stattfinden. Deshalb sprach sich die Rathauschefin auch nochmals deutlich für eine weitere Halle aus. Sie betonte den europäischen Gedanke; diesen unterstützten auch die Delegationen der Offenburger Partnerstädte sowie Roland Ries, der Bürgermeister von Straßburg und Vorsitzender des Eurodistriktes.
Zur Strafe Stellung genommen
Er nahm zunächst Stellung zur Strafe, die ein deutscher Aussteller wegen deutschsprachiger Werbung bei der französischen Messe erhalten hatte. Er entschuldigte sich für diese »Schnapsidee«: Er werde alles daran setzen, damit das Gesetz geändert wird, aufgrund dessen das Bußgeld erhoben worden war. In der Folge untermauerte er mit Beispielen, wie das Zusammenwachsen der Regionen Ortenau und Elsass gelinge, und versicherte: »Wir arbeiten Tag für Tag daran.«
Viele kommen mit Tracht
Die Besucher konnten danach in die Ausstellung eintauchen: Rund 500 Aussteller, laut OB Schreiner zehn davon aus Frankreich – präsentierten große und kleine Helfer für den Haushalt, Nützliches für Haus und Garten sowie Produkte rund um die Schönheit. Bei strahlendem Sonnenschein flanierten Alt und Jung übers Messegelände. Einige waren der Aufforderung der Messe nachgekommen und trugen am »Tag der Tracht« ihre traditionelle Kleidung.
In der Halle 1 wurden die Besucher mit Infos rund ums Bauen und Sanieren versorgt. Kostproben gab es auch in Halle 24: Beim neuen Angebot unter dem Titel »Herbstzauber« waren Aktionen angesagt, die die Messe lebendig machten.
Das Ernährungszentrum Südlicher Oberrhein widmet sein Schwerpunktthema in diesem Jahr der Kartoffel: Gelbe, weißliche und sogar blaue Knollen werden ausgestellt. Vor allem aber geht es darum, den Besuchern zu zeigen, welche wichtige Rolle die Kartoffel in der Ernährung spielt und wie vielseitig sie sich zubereiten lässt.
Leckere Knollen
Mit den im Ofen gebackenen, mit Kräutern gewürzten Kartoffelspalten, die das Team verkostete, konnte es auch bei den Kindern punkten. »Und das ist einfach zubereitet und gesund«, sagte Ulrike Velte-Hoffmann. Die Produktion von Kartoffeln sei zwar gleich geblieben, »aber immer weniger kommen so auf den Tisch; sie werden zunehmend zu Chips verarbeitet«. Auch Fertigprodukte aus Kartoffeln eignen sich eher als Notvorrat als für den täglichen Gebrauch, so die Erklärtafel.
In der Tierhalle beantwortete Franz Lehmann vom Ortsverein Oberharmersbach des BLHV die Fragen der Besucher: »Sechs Tage ist das Kälbchen alt, das die Hinterwälder Kuh dabei hat«, erklärte er wohl zum zigten Mal. Die leichte Zweinutzungsrasse gerate immer mehr ins Hintertreffen: Sie bringt bei der Schlachtung weniger Gewicht, bei der Milch nur rund die Hälfte der heutigen Hochleistungskühe. »Aber in der Offenhaltung ist sie wichtig, weil sie keine Trittschäden verursacht«, betonte er.
Wertvolle Ziegenmilch
Ein Stück weiter auf dem Bauernmarkt wird die Ziegenhaltung beworben: Joscha Hierath versucht, für die Erfolgsmarke Monte Ziego Betriebe zu finden, die für den Liter Ziegenmilch dann 86 Cent erhalten sollen. Neben Käse soll nämlich in Kürze auch Milchpulver hergestellt werden – für Babynahrung.
»Wer bezahlt 1300 Euro für ein Bild mit einem Stückchen Fleisch?« Das wollte ein Mädchen in der Ausstellung »Kosmos Schwarzwald« von seiner Mama wissen. Andere Exponate wie die »Schwarzwaldmaidli« von Sebastian Wehrle sind dagegen unverkäuflich – oder als Postkarte erhältlich. Gleich nebenan liefen die Modenschauen, bei denen aktuelle Trends vorgestellt werden: Es gab Applaus für die Models, die mit viel Grazie über den Laufsteg flanierten.