Ab 2018: Zwei Narrentreffen in der Ortenau
Die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) hat die Weichen für die Zukunft gestellt: Mehr als 600 Amtsträger wickelten in Bad Cannstadt eine umfangreiche Tagesordnung ab. Der nächste VSAN-Termin wird in der Ortenau sein: Dann wird die goldene Narrenschelle vergeben.
Für den vieldiskutierten »Bein-Kamera-schwenk« bekommt »ARD-aktuell«-Chefredakteur Kai Gniffke am 5. Februar im Europa-Park Rust die goldene Narrenschelle verliehen. Die Auszeichnung vergibt die VSAN zum zehnten Mal – 2014 war Landesvater Winfried Kretschmann der Geehrte.
Die Aufnahme der Schwäbisch-Alemannischen Fasnacht als immaterielles Kulturgut in die nationale Liste der Unseco beflügelt das VSAN-Präsidium. »Sie soll uns helfen, behördliche Hindernisse zu reduzieren«, unterstrich Präsident Roland Wehrle. Ständig steigende Auflagen, hohe Gebührensätze, Saalmieten und Genehmigungsgebühren machten es den Zünften schwerer, ihre Veranstaltungen durchzuführen. Aus diesem Grund war zusammen mit dem Bund Deutscher Karneval (BDK) ein parlamentarischer Abend in Berlin ausgerichtet worden, um die Politiker auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Nun hoffen die Narren mit dem Unesco-Eintrag weitere Förderung. Als nächsten Schritt peilt die Vereinigung die Aufnahme in die internationale Liste an.
Jugendforum gegründet
Die VSAN baut auf die Jugend – und hat vor einem Jahr ein Jugendforum ins Leben gerufen. »Wir brauchen keine Pseudo-Jugendakademie, wir brauchen Jugendliche und junge Erwachsene, die sich aktiv in die Zunft- und Verbandsarbeit einbringen«, appellierte Wehrle. Im April ist das nächste Jugendforumswochenende geplant.
Finanziell steht die VSAN gut da: Der Narrenschopf in Bad Dürrheim konnte durch die Einnahmen aus der Museumsnacht sowie dem Oldtimer-Traktorentreffen einige Darlehen ablösen und auch die nach der Neukonzeption anstehenden Brandschutzauflagen erfüllen.
Durch den Weggang des bisherigen Geschäftsführers und Geschäftsstellenleiters Daniel Rollko ist in der Verwaltung eine Lücke entstanden, die derzeit durch Franz Oschwald kommissarisch gefüllt wird. Die Suche nach einem Nachfolger läuft auf Hochtouren.
Zwei Wechsel
Das Präsidium arbeitet mit eingespieltem Team: Vize-Präsident Otto Gäng (seit 18 Jahren im Amt) hängt weitere vier Jahre »dran«. Schatzmeister Peter Schmitt wurde ebenfalls im Amt bestätigt. Als Vertreter der Landschaft Schwarzwald wurden Klaus Hansert sowie Vize Rudi Maurer für weitere vier Jahre gewählt. Die bisherigen Vertreter der Landschaften Peter Stigler (Neckar/Alb) sowie Erwin Häussler (Bodensee/Linzgau/Schweiz) kandidierten nach jahrzehntelangem Engagement nicht mehr. Rene Schütz tritt die Nachfolge von Peter Stieglers an. Werner Aregger »beerbt« Erwin Häussler.
Das nächste große Narrentreffen wird 2016 in Lindau ausgerichtet. Laut Satzung müssen sämtliche Mitgliedszünfte am Großen Narrentreffen teilnehmen, deshalb haben die Narrenzünfte Endigen, Fridingen, Schömberg, Wilflingen und Wolfach eine Satzungsänderung beantragt. »Keine Zunft sollte gezwungen werden, an auswärtigen Narrentreffen teilzunehmen«, führten sie an. Und auch in der Ortenau sind schon weitere Narrentreffen in Planung. Nach Hausach im vergangenen Jahr, werden die Gengenbacher 2018 ein Landschaftstreffen ausrichten, ein Jahr später ist dann Offenburg am Zug.