Angst vor Hitzeschäden: Auf Autobahnen bleibt Tempo 80
Besonders Motorradfahrer sollten weiterhin auf Autobahnen aufpassen, warnt Verkehrsmininster Hermann. Der Grund: die Betonfahrbahnen könnten wegen der Hitze aufplatzen und so zu Unfällen führen. Deshalb gilt weiterhin Tempo 80 - aber nicht in der Ortenau.
"Aufgrund der Wettervoraussagen der kommenden Tage haben wir uns aus Sicherheitsgründen entschieden, das Tempolimit von 80 km/h auf Autobahnen aus Beton bis auf Weiteres aufrecht zu erhalten.“ Dies gab Verkehrsminister Winfried Hermann am Montag in Stuttgart bekannt. Hintergrund für die Geschwindigkeitsbegrenzung waren die dauerhaft hohen Temperaturen über 30 Grad der letzten Tage. Sie führten am Donnerstagabend zu einem ersten sogenannten "Blow-Up“ – also dem plötzlichen Aufbrechen von Betonplatten – auf der Autobahn A5 bei Schwetzingen und zu vier weiteren Vorfällen am Wochenende im Regierungsbezirk Karlsruhe. Das Regierungspräsidium zog nun die Konsequenzen aus dem Vorfall und hat die Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnet. Im Ortenaukreis gibt es bis dato kein Tempolimit. Das bestätigt das Regierungspräsidium Freiburg auf Anfrage der Mittelbadischen Presse. Die Fahrbahn befinde sich in einem intakten Zustand und sei nicht gefährdet.
"Besonders Motorradfahrer sollten Autobahnen aus Beton meiden oder zumindest umsichtig fahren“, so Minister Hermann weiter.
Wegen des ersten Vorfalls an der A5 und der anhaltenden Hitzeprognose wies das Landesverkehrsministerium die vier Regierungspräsidien am vergangenen Freitag an, Tempolimits von 80 km/h und Verkehrswarnungen auf Autobahnen mit Beton auszugeben. Betonplatten dehnen sich durch die anhaltende Hitze so weit aus, dass die vorhandenen Fugen den Druck nicht mehr aufnehmen können. Asphaltfahrbahnen dagegen verformen sich langsam, akute Gefahr besteht bei ihnen in der Regel nicht. Etwa 40 Prozent der rund 1000 Autobahnkilometer in Baden-Württemberg sind aus Beton.