"Baal novo" soll mit 700 000 Euro gefördert werden
Der Kultur- und Bildungsausschuss des Ortenaukreises hat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen, das regionale Theater »Baal novo« über fünf Jahre mit je 140 000 Euro zu fördern. Nun muss noch der Kreistag zustimmen.
Ortenau. Seit neun Jahren versteht sich das private deutsch-französische Theater mit Sitz in Offenburg und Straßburg als Brückenbauer bei der interkulturellen Zusammenarbeit. Mit 70 bis 100 Vorstellungen jährlich werden gut 12 000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erreicht, künftig will sich das Ensemble zudem verstärkt als regionales Theater profilieren – ein Vorhaben, das der Kultur- und Bildungsausschuss am Dienstag als Bedingung an seine Förderzusage knüpfte.
Immerhin: Es geht um 700 000 Euro, auszuschütten in jeweils 140 000-Euro-Portionen über einen Zeitraum von fünf Jahren. Kein Pappenstiel also, das betonte auch Landrat Frank Scherer vor den Ausschussmitgliedern, die erst wenige Minuten zuvor mehrheitlich für die Bezuschussung der Vogtsbauernhoferweiterung (Kreis-Beteiligung: 900 000 Euro; wir berichteten) gestimmt hatten.
Aktive Kulturpolitik
»Bei der Einzelbetrachtung wird sicher jeder sofort für die Förderung sein«, sagte Scherer. Denn genau wie beim Vogtsbauernhof biete sie dem Kreis die Möglichekeit, »Kultur-, Bildungs- und Tourismuspolitik in einem aktiv zu betreiben«. In Zeiten von I-Phone, Facebook und Tablets sei das Theater sicherlich gerade in Sachen Jugendarbeit eine wichtige Institution. »Jedoch«, gab Scherer zu bedenken, »muss man das Ganze auch im Gesamtkonstrukt Haushaltsplanung sehen.«
»Baal novo« selbst hatte um den Kreiszuschuss gebeten, weil sich das Theater unter anderem aufgrund der neuen Spielstätte am Rhein sowie des Programmausbaus für einen Regionaltheaterbetrieb höheren Kosten gegenüber sieht.
Kommt es nach einer Zustimmung des Kreistags zur Förderung des Theaters, handelt es sich dabei um eine freiwillige Leistung. 2009 hatte der Kreistag Rahmenbedingungen beschlossen, wonach Projekte unter anderem dann förderwürdig sind, wenn in den Bereichen Kultur, Ländlicher Raum und grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein überörtliches Interesse im Vordergrund steht.
Die Mitglieder des Kultur- und Bildungsausschusses beschlossen die Förderung von »Baal novo« ab 2015 einstimmig. Nach vier Jahren soll eine Evaluierung zur Entwicklung des Theaters stattfinden.