Badeunfall: Stadt Offenburg kritisiert Landratsamt
Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner hat die Vorwürfe gegen einen städtischen Mitarbeiter wegen des tödlichen Unfalls am Baggersee Waltersweier im Juni 2014 zurückgewiesen und sieht Versäumnisse beim Landratsamt. Eine entsprechende Erklärung gab sie am Montagabend im Vorfeld der Haupt- und Bauausschusssitzung ab.
»Nicht nachvollziehbar«
»Das ist rechtlich für uns absolut nicht nachvollziehbar«, sagte sie mit Blick auf die Strafbefehle der Staatsanwaltschaft, die das Amtsgericht Offenburg gegen einen Mitarbeiter der Stadt erlassen hat. Dieser soll laut Staatsanwaltschaft nicht ausreichend kontrolliert haben, ob Sicherheitsmängel am Waltersweierer Baggersee beseitigt wurden und somit zum Tod eines 13-Jährigen beigetragen haben. Dieser war von herabstürzenden Uferteilen am Kopf getroffen worden.
»Die Stadt konnte und musste nicht tätig werden«, zeigte sich Schreiner überzeugt. Das Landratsamt habe gegenüber dem Betreiber des Baggersees zwar Sicherheitsauflagen erlassen, mögliche Gefahren aber nicht an die Stadt weitergeleitet. »Es wurde vom Landratsamt unterlassen, uns aufzuklären«, erklärte sie.
Vom Landratsamt gab es dazu gestern keine Stellungnahme. Die Staatsanwaltschaft Offenburg hatte zwar auch gesehen, das der Landratsamtsmitarbeiter Informationen nicht weitergegeben habe, das Verfahren aber wegen geringer Schuld eingestellt. Einen Strafbefehl hat außer dem städtischen Mitarbeiter auch ein Verantwortlicher des Kieswerks erhalten.