Chill&Ride: Flug-Show auf dem Rhein
Spektakuläre Flugeinlagen tagsüber auf dem Wasser, fette Beats bei der abendlichen Party: Das ist »Chill & Ride«. Zum elften Mal trafen sich am Wochenende die Brett-Artisten zum größten Wakeboard-Bootstreffen Deutschlands auf dem Rhein bei Rheinau-Freistett.
Coole Stunts und fette Beats: Das Format von »Chill & Ride« kennt offenbar keine Abnutzungserscheinungen. Auch in diesem Jahr hatten sich wieder rund 60 Boote angemeldet.
So wie Patrick Zipse, Hobby-Wakeboarder aus Freiburg. Er und seine rund 20 Freunde hatten drei Boote mitgebracht, um auf dem Rhein vor der Schiffswerft Karcher bei Rheinau-Freistett mit dabei zu sein. »Das ist für uns ein verlängertes Wochenende«, so Zipse, der bereits zum vierten Mal mit dabei war. »Fahren und feiern gehören zusammen.«
Es ist diese Mischung aus spektakulärem Wettkampf und entspanntem »Familientreffen«, die das laut Veranstalterangaben größte Wakeboard-Bootstreffen in Europa so attraktiv macht. Die Boote ankern draußen auf dem Strom unweit der Wettkampfstrecke – ausgestattet mit allem, was man für einen entspannten Tag auf dem Wasser braucht. Allen voran: ein Kühlschrank, meist gut bestückt mit erfrischenden Getränken. Und auch eine fette Sound-Anlage gehört zur Grundausstattung. Harter Rock von Linkin Park oder Black Sabbath oder Hip-Hop-Beats sind bei der Wakeboard-Community angesagt.
Party mit WM-DJ
Und abends verwandelte sich die Bootshalle der Karcher-Werft in eine riesige Tanzhalle. Diesmal hatten die Organisatoren sogar einen echten Weltmeister-DJ verpflichtet: DJ Teddy-O aus Köln, der unter anderem auch bei der Party der deutschen Fußball-Nationalelf nach dem gewonnenen WM-Finale am Strand von Ipanema auflegte, brachte die Wakeboard-Community ordentlich in Stimmung.
Wakeboard-Boote – die der neuesten Generation kosten übrigens über 100 000 Euro – sind speziell konstruiert. Unter anderem haben sie einen Wassertank an Bord, der mit bis zu 2000 Litern Wasser als »flüssigen Ballast« gefüllt werden kann. Alles mit dem Ziel, eine möglichst hohe Heckwelle (»wake« ist das englische Wort für Kielwasser) zu erzeugen. Die Wakeboarder nutzen diese Welle als Absprungrampe.
Das Boot zieht den Wakeboarder – der übrigens nicht auf Skiern steht, sondern ähnlich wie Snowboarder auf einem Brett – mit etwa 35 bis 40 Stundenkilometern übers Wasser. Klingt auf den ersten Blick nicht viel – doch wer selbst mal erlebt hat, wie hoch die Kielwelle tatsächlich ist, wie sich das Heck des Bootes geradezu ins Wasser eingräbt und wie hoch teilweise die Sprünge sind, der bekommt eine Ahnung, wie gefährlich dieser Sport sein kann, und eine Menge Ehrfurcht vor dem, was die Brett-Artisten leisten. Auch diesmal übrigens waren wieder viele internationale Stars der Szene mit dabei – etwa Shawn Watson aus den USA, der als einer der wenigen Profis das Privileg hat, sein eigenes »Signature Board« mitentwerfen und -entwickeln zu dürfen, Vorjahressieger Sam Carne (Großbritannien) oder der dreimalige Sieger David O’Caoimh aus Irland, dessen Landsfrau Sian Hurst oder die deutschen Asse Conny Schrader oder Christian Müller, einer der besten deutschen Amateure.
Erstmals wurde in diesem Jahr auch eine »Junior Challenge« ausgefahren. Der jüngste Starter war übrigens gerade mal sechs Jahre alt.