»Das muss schön bunt werden«

Kunstaktion in der Lebenshilfe Offenburg

Ursula Groß
Lesezeit 2 Minuten
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21. Juli 2014

(Bild 1/2) ©Ulrich Marx

Im Rahmen einer Kunstaktion schufen Mitarbeiter der Lebenshilfe eine »Nana«-Figur für den Sinnesgarten in der Otto-Hahn-Straße. Am Samstag stand der letzte Schliff an.

Nachdem die Mittelbadische Presse im Jahr 2010 aufgerufen hatte, in der Aktion »Leser helfen« für den Sinnesgarten der Lebenshilfe zu spenden, waren 100 321 Euro zusammengekommen.

Inzwischen blüht und gedeiht die Oase für Menschen mit Behinderungen an der Otto-Hahn-Straße. Am Samstag hat der Garten einen Extra-Hingucker bekommen. Eine lebensgroße »Nana«-Figur verführt die Besucher zum Lächeln oder zum Anfassen. Und die »Dicke« wurde nicht etwa eingekauft, die haben die Mitarbeiter der Lebenshilfe zusammen mit Ulrike Ernst und Sabine Kuhn in deren Kreativ-Atelier in Offenburg gestaltet. Ganz in Weiß kam die lebensgroße Statue im Innenhof der Werkstätte an. Doch »das muss noch schön bunt werden«, ermunterten die beiden Künstlerinnen ihre »Schüler«. Also wurden bei glühender Hitze noch einmal die runden Formen der »Nana« geglättet, die feinen schwarzen Linien gezogen, um diese mit leuchtenden Farben auszufüllen.

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Mit Feuereifer waren die Behinderten bei der Sache, sie kannten sich aus mit ihrer »Nana«, denn sie hatten das Ganze zuvor in etlichen Wochen aus Draht und Gipsmasse geformt. Freilich gab es immer wieder Fragen an die Atelierkünstlerinnen. »Das ging per du, denn wir sind während der Schaffenszeit der Nana als Truppe zusammengewachsen«, versicherten Ulrike Ernst und Sabine Kuhn.

»Das gemeinsame Tun steht im Vordergrund«, beschrieb Regina Meyer, Assistentin der Lebenshilfe, den Sinn dieses Kunst-Projektes, das im Freizeit-Angebot der Lebenshilfe ein Extrabonbon ist. Es wird zu Teilen von Spenden getragen. Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam kreativ werden zu lassen, das funktionierte auch an den Tischen der Tonhandwerkerin und der Filzmacherin. Wer nicht an der »Nana« malte, töpferte unter liebevoller Anleitung von Christa Junker oder wechselte an den Stand von Johanna Harter zum Filzen. Die Stimmung war locker, was Friedhelm Deger mit Freude beobachtete. In seinem Kunstatelier in Oberkirch seien die Mitarbeiter der Lebenshilfe seit Jahren gern gesehene Gäste.

Lebensfroh und sinnlich
Am Ende des Samstagnachmittages leuchtete sie in allen Farben des Regenbogens, die dicke Figur. Lebensfroh und sinnlich sieht sie aus. Sie ist wetterfest, bleibt jedoch mobil. Die weltweit bekannte »Nana« nach dem Vorbild der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle ist ab sofort im Offenburger Sinnesgarten zu sehen. Wenn es nicht gerade in Strömen regnet.

Hintergrund

Lebenshilfe-Aktion "Für alle"

Die Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch bietet zur Integration von Menschen mit und ohne Behinderungen die Projekte »Arbeit für alle«, »Kunst für alle« und »Kita für alle« an.
Die uneingeschränkte Teilhabe, wie sie in der UN-Behindertenrechtskonvention festgehalten ist, fordert Politik und Gesellschaft. Freiheit bedeutet auch, zwischen verschiedenen Möglichkeiten zu wählen und zu entscheiden. Das Programm »für-alle.eu« will Rahmenbedingungen dafür schaffen.
Im Projekt »Kunst für alle«, das am Samstag seinen Höhepunkt hatte, arbeiten freischaffende Künstler, Kunsttherapeuten und in der Lebenshilfe beschäftigte Menschen mit Behinderungen zusammen. tom (www.fuer-alle.eu)

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