Ortenau

Der neue 3D-Drucker spuckt auch Tragflächen aus

Bettina Kühne
Lesezeit 2 Minuten
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03. Januar 2017

©Peter Heck

Da ist er: Der neue 3D-Drucker der Hochschule Offenburg auf dem Campus Gengenbach kann in verschiedene Qualitäten und Farben drucken. Für eine Hochschule dürfte das Exemplar einmalig sein.

Aus sechs verschiedenen Kunststoffmaterialien und 360 000 unterschiedlichen Farben kann der neue 3D-Drucker am Gengenbacher Campus Objekte fertigen: Mit dem Gerät der neusten Generation werden am dortigen Campus die Forschungen vertieft, die in diesem Bereich seit fast acht Jahren laufen.

380000 Euro teuer
»Wir wollen unseren Studierenden die Möglichkeit bieten, an modernen Geräten zu lernen und zu forschen«, sagt Stefan Junk. Der Professor mit Schwerpunkt 3D-Drucke hat deshalb für sein Labor einen Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft gestellt, um das 380 000 Euro teure Gerät anschaffen zu können. 40 Seiten umfasste der Antrag, und nach eingehender Prüfung wurde er bewilligt.
Als erstes Projekt soll eine Masterarbeit entstehen: Eine andere Forschungsgruppe der Hochschule, die einen unbemannten Flieger auf Langstrecken trimmen will (wir berichteten), braucht einen flexiblen Flugzeugflügel.
»Diesen wird man mit dem neuen 3D-Drucker anfertigen können«, erklärt Junk. Er muss aus nämlich verschiedenen Kunststoffen – also festen und flexiblen – bestehen, um die gewünschten Anforderungen zu erfüllen. Das neue Gerät, das den Kunststoff im Bereich von 15 μm aufträgt, wird gut einen halben Tag benötigen, um den Flügel herzustellen. Bisher druckte man mit einer Genauigkeit  bis zwei Zehnteln, das deutlich schneller, aber auch ungenauer ging.  

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Forschung erweitern
Einzelstücke: Auch die Forschungen auf dem Gebiet dessen, was Nutzer gern möchten, wird Junk erweitern. Etwa, wenn es um einen Turnschuh geht. Oder um andere Produkte des Alltags. Mit dem »Ausdruck« kann man dann gezielt potenzielle Käufer fragen, ob ihnen das Ding gefällt. Und falls nein, was anders sein sollte. »Das spart Entwicklungskosten und Fehlproduktionen«, sagt Junk. Einen Nutzen für die Massenproduktion dagegen hat der Drucker nicht: Dafür ist er zu langsam und zu teuer.
Für die Praxis: Ein weiteres Feld will sich Junk mit seinen Studierenden ebenfalls vornehmen: Für die Roboter, die die Hochschule programmiert, könnte man etwa Arme nebst innenliegenden flexiblen Gelenken drucken.
Vor allem aber wird die Wirtschaft profitieren. Bauteile können mit dem 3D-Drucker gefertigt werden, millimetergenau und ohne großen Aufwand, was die Produktionskette angeht. Diese Kompetenzen bringen die angehenden Ingenieure dann im Job entscheidend weiter.

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