Diakonisches Werk unterstützt Ehrenamtliche
Das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenbezirk Ortenau erfüllt eine Vielzahl an Aufgaben. Dies wurde bei der jüngsten Verbandsversammlung in Offenburg deutlich. Vor dem Hintergrund des großen Zustroms von Asylsuchenden stand das Projekt »Unterstützung ehrenamtlicher Flüchtlingsarbeit« im Fokus des Treffens.
Bei der Verbandsversammlung des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenbezirk Ortenau wurde beim Tätigkeitsbericht der Geschäftsführerin Juliane Weerenbeck deutlich, welche Palette an Aufgaben das Diakonische Werk im vergangenen Jahr zu bewältigen hatte. Rund 18 000 Menschen erhielten im Berichtsjahr Beratung und Unterstützung durch die Mitarbeitenden des Diakonischen Werks. Im Rahmen der ausschließlich aus Kirchensteuermitteln finanzierten »Kirchlich Allgemeinen Sozialarbeit« haben 2014 mehr als 700 Menschen eine Einzelberatung zu allgemeinen, sozialen oder finanziellen Lebensfragen in Anspruch genommen.
Wie viele Menschen existentielle Sorgen haben, werde etwa an den Besucherzahlen des Second-Hand-Kaufhauses »Allerhand« in Kehl deutlich, so Weerenbeck. Menschen mit geringem Einkommen können dort günstig gebrauchte Kleidung erwerben. Rund 7 500 Kunden haben von dieser Möglichkeit im vergangenen Jahr Gebrauch gemacht.
»Zweigstelle« in Achern
Ab Oktober wird das Kaufhaus in Achern eine »Zweigstelle« erhalten, wo das Diakonische Werk in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde einen Second-Hand-Kleiderladen für Bedürftige eröffnen wird. Bei der Lahrer Tafel waren im vergangenen Jahr rund 500 aktive Kundenkarten im Umlauf, dahinter stehen 1200 Personen, davon 400 Kinder. Pro Verkaufstag kamen rund 130 Kunden. Wegen des ständig anwachsenden Warenstroms war eine Erweiterung der Kühlmöglichkeiten erforderlich. Außerdem konnte dank großzügiger Spenden von Unternehmen aus der Region Lahr ein neues Kühlfahrzeug angeschafft werden.
Die Zahl von Asylsuchenden ist im Jahr 2014 deutlich gestiegen und damit auch die Anfragen von Flüchtlingen und Ehrenamtlichen. So stand denn auch im Mittelpunkt der Versammlung die Präsentation des Projekts »Unterstützung ehrenamtlicher Flüchtlingsarbeit«, für das Elke Hundt, Mitarbeiterin des Diakonischen Werks, verantwortlich zeichnet. Sie unterstützt und begleitet die Ehrenamtlichen fachlich, organisiert Schulungen und koordiniert die Vernetzung der Ehrenamtlichen aus den unterschiedlichen Orten. Auch der Jugendmigrationsdienst ist seit vergangenem Jahr mit einer hohen Nachfrage von ratsuchenden Jugendlichen aus EU-Ländern und jungen Flüchtlingen konfrontiert. Dadurch werden neue Arbeitsformen erforderlich. Diese sollen im Rahmen eines Bundesmodellprojektes in den nächsten zweieinhalb Jahren in der Region erprobt werden. Weitere Projekte seien geplant.
Rund 3,6 Millionen Euro hat das Diakonische Werk 2014 für seine Tätigkeiten aufgewendet. Knapp die Hälfte der Mittel stammt von öffentlichen Geldgebern, in deren Auftrag viele Aufgaben übernommen worden sind. Mit 36 Prozent wurden mehr als ein Drittel der Aufgaben aus kirchlichen Eigenmitteln finanziert, acht Prozent der Einnahmen stammen von Stiftungen und sonstigen Geldgebern, sieben Prozent werden als Erlöse erwirtschaftet.