Doppelerfolg für Hochschule Offenburg
Die Hochschule Offenburg hat mit dem humanoiden Roboter »Sweaty« einen Fußball-Vizeweltmeistertitel in Leipzig erreicht und beim Shell-Eco-Marathon in London mit dem »Schluckspecht Urban Concept« den Titel verteidigt.
Mit einer langen To-do-Liste kehrten die meisten der 200 teilnehmenden Teams vom Shell-Eco-
Marathon aus London zurück. Nur wenige der 3000 Schüler und Studenten aus 29 Nationen Europas und Afrikas konnten die Herausforderungen der anspruchsvollen Strecke im Queen Elizabeth Olympic Park in London auf Anhieb meistern und ihre eigenen Rekorde aus den vergangenen Jahren einstellen, teilte die Hamburger Medienagentur Kampnagel mit.
Von den 14 teilnehmenden Teams aus Deutschland schafften es zehn in die Wertung und vier auf das Siegerpodest in den jeweiligen Kategorien. Darunter auch die Studenten der Hochschule Offenburg. Im dichten Wettbewerberfeld der Prototypen mit batterieelektrischen Antrieb landeten die Studenten der Universität Offenburg mit 537 Kilometern auf einem respektablem sechstem Platz. »Wir hatten uns mehr Kilometer gewünscht, aber mit Blick auf die Herausforderungen, die die Strecke an unser Fahrzeug gestellt hat, sind wir mit dem Ergebnis zufrieden«, sagte Fahrerin Stefanie Roth.
Probleme am Fahrwerk
Weniger Schwierigkeiten hatten die Offenburger in der Kategorie der Urban-Concept Fahrzeuge. Hier holte sich der Schluckspecht 5D mit einer Strecke von 249 Kilometern erneut den ersten Platz. »Und das, obwohl wir anfänglich mit ein paar Kinderkrankheiten am vorderen Fahrwerk zu kämpfen hatten«, sagte Teamsprecher Ralph Oberle mit Verweis auf die anspruchsvolle Streckenführung.
Stärke bei Elfmetern
Beim Robocup 2016 in Leipzig wurden die Offenburger Fußball-Vizeweltmeister in der Kategorie humanoide Roboter. »Am Ende auf das Siegertreppchen geführt hat die Stärke im Elfmeterschießen«, folgerte Professor Ulrich Hochberg in einer Mitteilung auf Anfrage der Mittelbadischen Presse. Im Viertelfinale gegen Japan stand es 2:0, das Halbfinale ging wieder gegen IRC (Iran), die sich gegen Huro-Evolution (Taiwan) mit 2:1 durchgesetzt hatten. Dieses Halbfinale gewann Sweaty mit 3:2. Im Finale schließlich war der »schwitzende Roboter« gegen den letztjährigen Vizeweltmeister Baset aus dem Iran mit 0:1 unterlegen.
Sweaty besser als in Brasilien
Nachdem Sweaty bei seinem ersten Turnier in Brasilien vor zwei Jahren nach der Vorrunde ausgeschieden war, wurde die Technik so stark verbessert, dass er dieses Jahr Vize-Weltmeister geworden ist. Wie Wettbewerbsleiter und Professor für Informatik Jacky Baltes damals prophezeit hatte: »Wie jeder in der Robotik-Szene weiß, dauert es mindestens zwei Jahre, einen gut funktionierenden Roboter zu entwickeln – vor allem bei den humanoiden, den menschenähnlichen Robotern.« Überhaupt freute sich das Team, dass es bei dem komplexen System »erstaunlich wenige Ausfälle gab«.
Die Hochschule Offenburg war aber noch mit einem zweiten Team vertreten – »Magma«. Es trat gegen neun Teams an und hat sich Platz 5 bei seiner mittlerweile siebten WM-Teilnahme gesichert. Die Mannschaft spielt in der Liga »3D soccer simulation«, in der elf simulierte zweibeinige Nao-Roboter gegen Gegner aus der ganzen Welt antreten.