Karlsruhe/Offenburg

Stefan Strumbel setzt Denkmalkonzept für Stadtgründer

Thomas Hentschel
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21. April 2015
Salemer Holz als künstlerische Basis: Bernhard Prinz von Baden (links) und der Offenburger Künstler Stefan Strumbel am Montag im Markgräflichen Forst. Das fertige Denkmal soll erst am 16. Juni präsentiert werden.

Salemer Holz als künstlerische Basis: Bernhard Prinz von Baden (links) und der Offenburger Künstler Stefan Strumbel am Montag im Markgräflichen Forst. Das fertige Denkmal soll erst am 16. Juni präsentiert werden. ©Thomas Hentschel

Anlässlich des 300. Geburtstags der Stadt Karlsruhe gestaltet der Offenburger Künstler Stefan Strumbel ein Denkmal für den Stadtgründer. Element seiner künstlerischen Idee ist die Reise von Teilen eines Baumstammes – dem Ausgangsmaterial für das Kunstwerk.

Im Beisein von Bernhard Prinz von Baden und Stefan Strumbel wurden am Montag im Markgräflichen Forst Teile eines Baumstammes auf eine Reise durch Baden geschickt. Die Teile sind Ausgangsmaterial für das Urmodell eines Bronzedenkmals für den Stadtgründer von Karlsruhe, Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach. Am 17. Juni feiert die Stadt Karlsruhe ihren 300. Geburtstag und das Haus Baden erinnert auf diese Weise an die Gründung und den Gründer der ehemaligen Residenzstadt »Carols’ Ruh«.

»Wir möchten an den Stadtgründer erinnern, jedoch nicht in Form eines flüchtigen Events, sondern auf dauerhafte Weise«, erläuterte Prinz Bernhard. Das Haus Baden schenkt den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt ein Denk- und Erinnerungsmal für eine Persönlichkeit, die nicht nur Namensgeber war, sondern auch den Grundstein der späteren Stadt gelegt hat. Das 300. Stadtjubiläum sei hierfür ein guter Anlass, so Prinz Bernhard, und es sei auch an der Zeit, da Karl Wilhelm in der Erinnerungslandschaft des heutigen Karlsruhe bis heute eine angesichts seiner Bedeutung zu geringe Rolle spiele.

Für die gestalterische Umsetzung hat sich das Haus Baden mit einem der wichtigsten Gegenwartskünstler Baden-Württembergs, dem Offenburger Stefan Strumbel, zusammengetan und den global agierenden Künstler um eine formale Auseinandersetzung mit dem Thema und vor allem der Persönlichkeit und dem Wirken des Stadtgründers Karl Wilhelm gebeten. Stefan Strumbel: »Das Thema hat mich schon deshalb begeistert, weil ich gebürtiger Badener bin und sich für mich hier die wunderbare Gelegenheit ergibt, sowohl für den Begriff als auch den Themenkomplex ›Heimat‹, der schon lange Teil meiner künstlerischen Auseinandersetzung ist, eine Form zu finden und an einen konkreten Ort zu binden.«

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Schonach erste Etappe
Für das Denkmalkonzept Strumbels ist der Salemer Baumstamm die Wurzel für das Erinnerungsmal, das im Karlsruher Schlosspark aufgestellt werden soll. Erstes Etappenziel des Baums ist Schonach. Hier wird die Wurzel zur Skulptur. Über die endgültige Gestalt des Denkmals wird noch Stillschweigen bewahrt. Etappenweise sollen im Verlauf des Fertigungsprozesses weitere Einzelheiten preisgegeben werden. Der Entstehungsprozess ist mithin Teil der künstlerischen Idee. Das fertige Denkmal wird der Öffentlichkeit jedoch erst am 16. Juni, dem Vorabend des 300. Jahrestages der Stadtgründung, als Geburtstagsüberraschung präsentiert.

Das Material Holz symbolisiere, soviel verriet der Künstler immerhin, den Ort des »Gründungstraums« der späteren Stadt (»Karls Ruhe«), den Karlsruher Hardtwald: »Die Wurzeln verweisen auf die Verbindung der heutigen Familie mit dem Stadtgründer von Karlsruhe und zu Salem am Bodensee, dem heutigen Familiensitz, in dessen Wäldern der Baum gefällt wird.« Es sei ferner ein Symbol für die Forstwirtschaft und damit für das Prinzip der Nachhaltigkeit.

Prinz Bernhard, der ebenfalls noch nichts über die Gestalt des Denkmals verriet, fasste zusammen: »Der Gestaltungsvorschlag Stefan Strumbels stellt die traditionellen Muster unserer Erinnerungskultur in Frage, die selten den öffentlichen und privaten Facettenreichtum einer Persönlichkeit einzufangen vermag. Man darf gespannt sein.«

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