Sasbachwalden, Urloffen, Kappelrodeck, Oberachern, Oberwolfach, Schutterwald, Niederschopfheim: Seit vergangenem Sommer kam es im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg zu einer bis heute andauernden Serie von Einbruchdiebstählen in Wohnhäuser innerhalb und auch außerhalb der Landkreis-Grenzen. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Pressemitteilung am Freitag erklärten, ist an der Vorgehensweise auffällig, dass die Täter mitten in der Nacht über die Eingangstür oder ein Fenster in die Wohnung gelangen und im Erdgeschoss aufgefundene Wertsachen einpacken. Als wertlos erachtete Sachen werden sofort tatortnah entsorgt.

Zudem wurden immer wieder Fahrzeugschlüssel entwendet, mithilfe derer die Täter auch gleich das dazugehörige Auto stehlen konnten. Offensichtlich wurden die Fahrzeuge anschließend für weitere Einbrüche benutzt. Insgesamt wurden seit vergangenen Sommer 16 Fahrzeuge gestohlen. Aufgefunden wurden die Fahrzeuge in der Nähe neuer Tatorte oder im Bereich von Straßburg.

Aufmerksamer Bürger
Dank eines aufmerksamen Bürgers war es Ende August im Bereich Sasbachwalden zur Festnahme eines Einbrechers gekommen, der seither in Untersuchungshaft sitzt. Ihm wird die Beteiligung an insgesamt neun Einbrüchen zur Last gelegt. Schon damals ging die Polizei von weiteren Tatverdächtigen aus. Der Verdacht lag nahe, dass sich die Tatverdächtigen bei ihrem Diebeszug nicht nur auf Wohnungen beschränkten, sondern vereinzelt auch Firmen, Gaststätten und Rathäuser heimsuchten. So auch im November bei einer Reinigungsfirma in Urloffen. Anfang Dezember konnte dann bei Baiersbronn (Landkreis Freudenstadt) ein weiterer Einbrecher, der mutmaßlich dieser Gruppe angehört, auf frischer Tat festgenommen werden.

In der Nacht auf den ersten Weihnachtsfeiertag wurde in Wohnungen in Kappelrodeck und Oberachern sowie in eine Firma in Oberwolfach eingebrochen. Ein dort entwendeter Kia Sorento hatte am 8. Januar im Bereich Schenkenzell (Landkreis Rottweil) einen Verkehrsunfall. Die Insassen flüchteten, brachen in mehrere Häuser ein und entwendeten einen BMW. Erkenntnissen der Polizei zufolge überquerte dieser in der Folgenacht den Grenzübergang bei Rheinau, durchbrach dort eine Kontrollstelle der Bundespolizei und flüchtete.

Der BMW wurde im Bereich Schutterwald gefunden. Im Innern konnte Einbruchwerkzeug sichergestellt werden. Nach Überzeugung der Kriminalpolizei hatten sich die Tätverdächtigen vom 9. bis 10. Januar im Bereich Schutterwald versteckt. Sie entwendeten in der Nacht zum 11. Januar bei einem Einbruch in Niederschopfheim einen schwarzen BMW 535 GT.

Festnahmen in Straßburg
Vergangenes Wochenende wurde dieser BMW in Straßburg von einer Polizeistreife entdeckt. Der Fahrer flüchtete, konnte später aber festgenommen werden. Unmittelbar darauf gelang es, einen zweiten Mann festzunehmen. Gegen ihn bestand bereits ein europäischer Haftbefehl.

Die Ermittlungen ergaben, dass der Festgenommene zwar als einer der führenden Mitglieder der Diebesbande angesehen wird, weitere Komplizen aber immer noch auf freiem Fuß sind. Ob die restliche Bande mit den Einbrüchen weitermacht, könne derzeit nicht gesagt werden. Von einem silbernen Audi A4 Avant (Kennzeichen: OG-EN 251) und einem weißen VW Bus T4 (FDS-JG 15) fehlt noch immer jede Spur.