Fahrplan: Land bessert nach
Der geballte Protest aus der Ortenau zeigt Wirkung: Das Land Baden-Württemberg bessert beim Zugfahrplan auf der Kinzigtalstrecke nach. Im Dezember war eine morgendliche Verbindung zwischen Hausach und Offenburg weggefallen. Diesem Mangel wird begegnet: Zwei Züge starten Ende April früher.
Die Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg lässt Schüler und Pendler aufatmen. Seit Dezember fehlt Bahnfahrern, die morgens von Hausach in Richtung Offenburg oder darüber hinaus fahren wollten, nämlich die Verbindung: Die Regionalbahn 17004 war gestrichen worden.
Der Regioexpress 4700 ist für die Betroffenen momentan kein wirklicher Ersatz, da er acht Minuten später startet und nach vielen Stopps 19 Minuten später in Offenburg einrollt – zu spät für Schüler und Pendler. Die Ortenau-S-Bahn bietet den Bahnreisenden auch keine wirkliche Alternative, da diese die Zahl der zu transportierenden Fahrgäste mit ihren 194 Plätzen nicht fassen kann.
Unhaltbarer Zustand
Nicht nur die betroffenen Eltern, auch der Ortenauer Landrat Frank Scherer und die Abgeordneten forderten eine Verbesserung – der Zustand sei nicht haltbar. Die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg kündigte bereits im Dezember Nachbesserungen an. Vertreter des Landesverkehrsministeriums und des Ortenaukreises zogen am Freitag in Stuttgart einen Schlussstrich: die Änderungen greifen im April.
Wie das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg mitteilt, fahren nach den Osterferien (23. April) künftig zwei Doppelstockzüge mit jeweils vier Wagen zu »angepassten Zeiten«. Der erste Zug (RE 4700) startet um 4.51 Uhr in Konstanz »und kommt künftig bereits um 7.21 Uhr in Offenburg an«, schreibt das Ministerium. Damit müsse für die Schulen in Offenburg nicht mehr die viel zu kleine Ortenau-S-Bahn genutzt werden. Auch das Kreisschulzentrum werde zur ersten Schulstunde 16 Minuten früher angefahren.
Weiterer Vorteil der frühen Bahnverbindung: Die Anschlüsse an den ICE nach Zürich, den IC »Baden-Kurier« nach Karlsruhe, Stuttgart und München sowie der Regioexpress nach Karlsruhe werden wieder erreicht.
Zwei Minuten machen’s
Ein Feintuning im Fahrplan beschert weitere Entlastung: Der Regioexpress 4704, startet um 5.24 Uhr in Konstanz nach Karlsruhe. »Im Abschnitt Villingen – Hausach fährt er ein bis zwei Minuten früher, um den Halt in Biberach mitbedienen zu können«, informiert Ministeriumssprecherin Babett Waschke auf Anfrage der Mittelbadischen Presse. So könnten die Schüler das Schulzentrum Gengenbach besser erreichen. Der Anschlussbus warte nach den Osterferien drei Minuten auf den Zug. Auch die Zubringerzüge und -busse aus dem Harmersbachtal würden an die neuen Abfahrten angepasst.
Alle Beteiligte haben an einem Strang gezogen – das zeigt das kleine Zeitfenster, in dem jetzt die Alternative festgeklopft worden war. Das macht auch Waschke deutlich: Der Einsatz von Fahrzeugen und Personal hatte nicht grundlegend neu geplant werden müssen. »Es war alles nur so schnell möglich, weil Anpassungen weiterer Züge lediglich im Minutenbereich erfolgen mussten.« Ein weiterer Pluspunkt sei so die Ministeriumssprecherin, dass ausschließlich vom Land bestellte Züge von den Änderungen betroffen sind.