Flächendeckender Drohnen-Einsatz gegen den Maiszünsler
Die schädlichen Maiszünsler werden in der Ortenau zum ersten Mal in Deutschland nun flächendeckend aus der Luft mit zivilen Drohnen bekämpft. Im vergangenen Jahr hatte es bereits ein Pilotprojekt gegeben.
Der Maiszünsler ist ein Falter, der seine Eier auf Maisblätter ablegt. Die Larven schädigen dann die Pflanzen, indem sie sich in den Mais bohren und dort die Versorgungsbahnen der Pflanze zerstören. In den vergangenen Jahren ist so nach Angaben der Zentralgenossenschaft Raiffeisen in Karlsruhe bundesweit ein Schaden von jährlich rund 15 Millionen Euro entstanden.
Ein biologisches Gegenmittel ist die Schlupfwespe (Trichogramma). Sie legt ihre Eier in die Eier des Maiszünslers. Die Larven der Wespe zerstören dann die Eier des Zünslers.
Die Wespeneier werden von einer Drohne aus in kleinen Kugeln über dem dem Maisfeld abgeschmissen. Die Drohne kann in einer Stunde etwa zehn Hektar Maisfläche abfliegen. Die Kosten für den Maisschutz beliefen sich auf rund 60 Euro pro Hektar, sagte der Vorstandsvorsitzender der ZG Raiffeisen, Ewald Glaser, am Montag. Der Einsatz des Multicopters wird jedoch vom Land bezuschusst.
Bisher wurden die Wespeneier zeitaufwendig von Hand oder mit einer speziellen Schleppervorrichtung auf das Maisfeld gebracht. Nach Glasers Worten werden in diesem Sommer rund 4000 Hektar Maisanbaufläche von sechs Drohnen abgeflogen. Die Drohnen fliegen dann die Felder nach vorgegebenen GPS-Koordinaten ab und werfen die Kugeln mit Wespeneiern an genau vorbestimmten Orten ab.
Die ZG Raiffeisen schätzt, dass mit dem diesem Verfahren die Schäden um rund 80 Prozent minimiert werden können. Das Drohneneinsatzverfahren wurde 2013 und 2014 in Baden-Württemberg getestet. Das Projekt kostet rund eine halbe Million Euro. Für den Einsatz der Drohnen ist eine Fluggenehmigung erforderlich.