Fünftes »Black Forest Tribal Festival« in der Offenburger Reithalle
Eine kräftige Brise Exotik wehte am Freitag und Samstag durch die Offenburger Reithalle: Bei der fünften Auflage des »Black Forest Tribal Festivals« in Offenburg ging es bunt und recht temperamentvoll zu.
Blumen im Haar und schichtweise weite Hosen und üppige Tellerröcke – dieses Bild prägte die Reithalle am Freitag und Samstag beim fünften »Black Forest Tribal Festival«. Bei den Gala-Shows, die am Freitag- und Samstagabend stattfanden, waren nämlich nicht nur die Tänzerinnen entsprechend gekleidet, auch ein Teil der Zuschauerinnen zeigte Tribal-Mode – frisch inspiriert von den Workshops, die tagsüber stattgefunden hatten.
Die Stimmung brodelte bereits, als Moderatorin Zarah Allegra Dufner die Künstlerinnen ansagte. Freudig begrüßt wurden etwa »Alhazar«, die vom Flamenco beeinflussten Belly-Dance zeigten. Mit Fächern, aber auch mit den typischen spanischen Tüchern wurde beim Tanz zu Gitarrenklängen gespielt.
Typisch für alle Darbietungen war der Überraschungseffekt. Besonders ausgeprägt erlebten die Zuschauer das bei »Smoky Eyes«, die zunächst verschleiert in Brautkleidern auftraten. Zu ruhiger Musik tanzten die fünf Bräute, bevor sie ihre Schleier zurückschlugen und sich schließlich die Kleider vom Leib rissen. Darunter trugen sie gepunktete Miniröckchen. Die Damen lieferten eine energiegeladene Rockabilly-
Show ab, die mit stehenden Ovationen gefeiert wurde.
Als »Goldjunge« kam Carlos Khalil auf die Bühne: Der Künstler aus Puerto Rico betanzte das Ende des Goldenen Zeitalters. Einen Sonnenaufgang thematisierten dagegen Anita Blake und Sway – voller Anmut, Grazie und Beweglichkeit. Auch »Sol e Luna« setzten sich raffiniert in Szene. Unter den Schichten schwarzer Röcke leuchtete bereits zu Beginn eine pinkgestreifte Schlaghose hervor. Nachdem der Rock gerafft war, wandelte sich der witzige Tanz Richtung Hip-Hop – und nahm entsprechend Geschwindigkeit auf und riss die Zuschauer mit.
Latifah Abdel aus Karlsruhe zeigte eine ganz andere Performance. Sie hielt den Kopf perfekt gerade, während die Impulse durch ihren Körper liefen: Mal arbeiteten die Arme, dann zuckten die Hüften in ihrem beeindruckenden Solo.
Wirkungsvoll auf die Möglichkeiten einer Gruppe setzten »Mandara«, deren Krönchen schon an eine indische Gottheit erinnerte. Dieses Bild bauten die Tänzerinnen aus, indem sie sich in einer Linie zeigten, sodass die Arme shivaähnlich scheinbar nur zu einem Körper gehörten.
Szene-Star Ashley Lopez aus den USA absolvierte für ihre Fans bei der Gala am Samstag gleich mehrere Auftritte. Sowohl in einem Duo wie auch in einem Solo zeigte sie den Zuschauern, was Belly-Dance in Perfektion ist, und auch Polina aus Russland gehörte zu den gefeierten internationalen Künstlerinnen.
Ein »Heimspiel« war es für »Dedavasi Caravan«, die vom Publikum stürmisch begrüßt wurden: Die Frauen aus der Ortenau und Straßburg bereicherten den Abend mit einen Tanz, der die Schönheit und Stärke von Frauen zeigte.
Die Kneipentour am Donnerstag war für die Tänzerinnen ein absolutes Erlebnis. Hier gingen sie auf Werbetour für die beiden Galaabende am Freitag und Samstag – und die Zuschauer erfuhren, dass Belly-Dance Schwerstarbeit ist. Veranstalterin Claudia Dufner zog nach den beschwingten Tagen zufrieden Bilanz.