Ortenau

Grüne: Land verwendet eigenes Holz für Besucherzentrum

Thomas Reizel
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13. Dezember 2016
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So soll es aussehen, das geplante Besucherzentrum des National­parks in Seebach. ©Grafik: Umweltministerium

Das geplante Besucherzentrum des Nationalparks wird aus landeseigenem Holz gebaut. Das teilte das Stuttgarter Umweltministerium auf Anfrage der Mittelbadischen Presse mit. Das Finanzministerium will dies in der Ausschreibung berücksichtigen.
 

Für viel Wirbel hatte im November gesorgt, dass das Land Baden-Württemberg für das geplante Besucherzentrum des Nationalparks in Seebach eine europaweite Ausschreibung für das Holz vorbereitet. Es brach ein Sturm der Entrüstung los. Und die Mittelbadische Presse hatte die Frage aufgeworfen, warum das Land kein eigenes Holz verwendet, es befindet sich ja genug davon im Staatswald. Das Finanzministerium hatte ausschreibungsrechtliche Bedenken.

Doch jetzt ist anscheinend das dicke Brett gebohrt: Das Umweltministerium in Stuttgart bestätigte auf Anfrage der Mittelbadischen Presse, dass ein Weg gefunden worden ist, wonach das Land über Forst BW Holz aus dem Staatswald zur Verfügung stellt. »Darüber sind wir erleichtert, auch wegen der Ökobilanz«, sagte Frank Lorho, stellvertretender Pressesprecher des Ministeriumsauf Anfrage.

»Aspekt wird berücksichtigt«

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Das Stuttgarter Finanzministerium teilte mit, dass es die Bereitschaft, dass Holz aus dem Landeswald zur Verfügung gestellt werden soll, begrüßt: »Beim Neubau des Besucher- und Informationszentrums sollen alle Möglichkeiten für die Verwendung von Hölzern aus heimischer Produktion geprüft und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben ausgeschöpft werden. Selbstverständlich hat eine Bereitstellung von eigenem Holz Auswirkungen auf die Ausschreibung. Dieser Aspekt wird in der Vorbereitung der Ausschreibung berücksichtigt.«

Thomas Marwein, Offenburger Abgeordneter der Grünen im Landtag, begrüßte die Mitteilung. »Ich hatte ja im November eine Mail an das Staatsministerium, das Finanz- und das Umweltministerium geschickt«, sagte er auf Nachfrage. Kurz darauf habe er mit Umwelt-Staatssekretär Andre Baumann (Grüne) gesprochen, der damals signalisiert habe, dass nach einer Lösung gesucht wird. »Wenn wir Holz aus dem Staatswald verwenden können, wäre das wunderbar«, freute sich Marwein. Der CDU-Landtagsabgeordnete Volker Schebesta sagte, dass auch er diese Lösung im Sinne der Werbung »mit gutem Beispiel vorangehen« begrüßen würde, wenn es dazu kommt. Es sehe aber gut aus.

Geschichte als Warnung

Ewald Elsäßer aus Gengenbach, Leiter des Offenburger Amts für Waldwirtschaft im Ruhestand und Sprecher des Forums Weißtanne, hatte Dampf gemacht und an den Bau des Forstlichen Ausbildungszentrums Mattenhof in Gengenbach erinnert: »Beim Bau Mitte der 1980er-Jahre tauchte nach einer Ausschreibung Holz aus Schweden auf. Damals war man völlig überrascht.« Der damals stark unter Druck geratene Landwirtschaftsminister Gerhard Weiser habe erklärt, dass sich so etwas nicht wiederholen darf. Das Besucherzentrum des Nationalparks soll 32 Millionen Euro kosten und 2018 in Betrieb gehen.

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