Offenburg

Hobbypilot Wendelin Hug auf Erkundungsflug in Marokko

Christine Marklewitz
Lesezeit 3 Minuten
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31. August 2016
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Gut auf dem afrikanischen Kontinent gelandet: Wendelin Hug von der Fliegergruppe Lahr-Ettenheim ist mit dem Sportflugzeug »Katana« in Marokko angekommen. Nächstes Jahr will er mit einem Segelflieger anreisen.

(Bild 1/3) Gut auf dem afrikanischen Kontinent gelandet: Wendelin Hug von der Fliegergruppe Lahr-Ettenheim ist mit dem Sportflugzeug »Katana« in Marokko angekommen. Nächstes Jahr will er mit einem Segelflieger anreisen. ©Holger Obergföll

Marokko ist der Traum von Hobbyflieger Wendelin Hug: Vergangenes Jahr hatte er die Reise im Segelflieger angetreten und war an schlechten Wetterbedingungen gescheitert. Diesen Sommer war Hug zusammen mit Holger Obergföll im Motorflugzeug abgehoben – um die Strecke zu erkunden und sich im Sommer 2017 erneut ins Abenteuer zu stürzen. 

Knapp 32 Flugstunden und fast 6000 Kilometer haben die beiden Piloten in der Kabine des Sportflugszeugs »Katana« zugebracht. Ihre Mission: »Einmal Afrika und zurück.« Die Route führte sie über Frankreich, die Pyrenäen, Spanien und Portugal über die Meerenge von Gibraltar mit ihren schwierigen thermischen Bedingungen. Der erste Stopp auf marokkanischem Boden legten Hug und Obergföll in Rabat ein. 

Die Reise starteten die beiden Piloten im Morgengrauen. Für die erste Etappe brauchten die beiden Reisenden auch ordentlich Sitzfleisch: Für die 1856 Kilometer von Altdorf nach Santiago de Compostela (Spanien) brauchten sie etwas mehr als neuneinhalb Stunden reine Flugzeit. Die zweite Etappe fiel mit Blick aufs Wetter recht ungemütlich aus: Ursprünglich hatte Hug auf dem Flugplatz Cascais landen wollen, doch der Wind blies so sehr, dass die Reisenden nach Lissabon umgeleitet wurden. 

Eine Militärübung bremste Hug und Obergföll ordentlich aus und bescherte ihnen einen ungeplanten Zwischenstopp in Sevilla – erst am vierten Tag schafften sie den Sprung über die Meerenge von Gibraltar in ein fremdes Land mit neuen Spielregeln. Die Pilotenbesatzung sei freundlich, aber bestimmt vom Militär auf dem Flughafen in Rabat in Empfang genommen worden, berichten die Reisenden. Aber: Hug und sein Begleiter merkten schnell, dass sich zivile Piloten in Marokko penibel an die vom Militär festgelegten Routen halten müssen. »Wir lernten, die Freiheiten des dichten europäischen Luftraums sehr zu schätzen«, stellt Hug rückblickend fest. 

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Landschaft beeindruckt

In Fès mit der ältesten Universität der Welt wandelten die Ortenauer drei Tage lang auf touristischen Pfaden, bevor sie mit ihrer Maschine das Hinterland Marokkos erkundeten. »Die eindrucksvolle Landschaft und ein atemberaubender Ausblick auf das Atlasgebirge haben sich im Gedächtnis festgesetzt«, schwärmt Hug. 

In zwei Etappen packten die Ortenauer den Rückflug vom afrikanischen Kontinent zurück nach Altdorf an. In dreidreiviertel Stunden wurden die 609 Kilometer von Fès via Rabat und Sevilla nach Fuentemilanos gemeistert – immer im Hinterkopf, eine ideale Route fürs Segelflugzeug zu finden. Nach weiteren 1455 Kilometern und knapp achteinhalb Stunden Flug wurden Hug und Obergföll begeistert in Altdorf empfangen. Nächsten Sommer will der Segelflieger erneut das Abenteuer wagen und sich von günstigen Winden von Altdorf nach Marokko tragen lassen. »Die Strecke ist jetzt klar, nun muss nur noch das Wetter passen«, juckt es ihn bereits in den Fingern, erneut abzuheben. 

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