Hoffen auf den Aufschwung
Licht und Schatten meldet die Kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis (KOA) für das erste Quartal 2014: ein geringes Plus bei den Fallzahlen, aber auch weniger Arbeitslose als vor einem Jahr. Vorrangiges Ziel ist weiterhin, Jugendliche für den ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren.
Offenburg. Die Zahl der von der KOA unterstützten Bedarfsgemeinschaften ist im ersten Quartal um 179 auf 8066 gestiegen. »Diese Zunahme um 2,3 Prozent hat im Wesentlichen saisonale Gründe«, so KOA-Leiter Armin Mittelstädt zum Quartalsbericht. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um 245.
Da der Ortenaukreis auch im Vergleich zu Land und Bund negativ abschneidet, hofft man auf den Frühjahrsaufschwung, der auch in den letzten Jahren überwiegend im April eingesetzt hat. »So wird es im kommenden Quartal erste Anzeichen dafür geben, ob sich die Arbeitsmarktsituation der Langzeitarbeitslosen konjunkturbedingt wieder verbessert oder der leicht negative Trend weiter andauert«, lautet Mittelstädts Prognose.
Positiver »Azubi-Markt«
Eine Entspannung ist indes auf dem Ausbildungsmarkt festzustellen. So ist die Zahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz auch im Bereich des SGB II rückläufig. 66 ausbildungsfähige Jugendliche suchen eine Stelle, also deutlich weniger als im Vorjahr. Allerdings: Durch Veränderungen in der statistischen Erfassung können Vergleiche nicht seriös dargestellt werden.
»Lediglich« 16 Jugendliche sind derzeit unversorgt. Mittelstädt zeigt sich aber zuversichtlich, dass in den verbleibenden sechs Monaten bis zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres diese Zahl schrumpfen wird.
»Ausbildungsplätze gibt es genügend, doch die Fähigkeiten der Bewerber genügen meist nicht den Anforderungen«, sagt der KOA-Leiter. Daher möchte man verstärkt Jugendliche aus Bedarfsgemeinschaften für eine Ausbildung gewinnen und qualifizieren.
Ein Problem sehen sowohl Mittelstädt als auch Sozialdezernent Georg Benz zum Jahresende auf die KOA zukommen: das Ende der Bürgerarbeit. Die derzeit Beschäftigten müssen dann anderweitig eingesetzt werden, was sich allerdings im ersten Arbeitsmarkt schwierig gestalten dürfte.
Deshalb ist man froh, dass für Angebote, die derzeit bereits intensiv vorbereitet werden, zusätzliche Mittel des Bundes bereitstehen. Mit den – nach aktuellem Stand – zugesagten 700 000 Euro steigt zwar der Gestaltungsspielraum bei der aktiven Arbeitsförderung leicht. Im Ergebnis müssen aber die Löcher gestopft werden, die durch die vorherigen massiven Budgetkürzungen entstanden sind.
Mehr Geld ausgegeben
So hat die KOA für die Grundsicherung 2013 mit 103 Millionen Euro 2,7 Millionen Euro mehr ausgegeben als 2012. Für Transferaufwendungen hat der Kreis 18,4 Millionen Euro zuschießen müssen, für das laufende Jahr wird mit einem Kreiszuschuss von 20 Millionen Euro gerechnet.
Ortenaukreis und der KOA bauen nun auf die aktuellen Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute, die »zumindest eine gewisse Hoffnung aufkommen lassen«. »Wir haben alles getan, um die Zahlen verbessern zu können«, lautet die Beteuerung.