Hospiz zieht von Oberharmersbach nach Offenburg um
Dem Hospiz »Maria Frieden« stehen kolossale Änderungen ins Haus: Die Vinzentiushaus Offenburg GmbH übernimmt zum Juli 2017 die Trägerschaft von den Franziskanerinnen Gengenbach. Zeitgleich zieht das Hospiz von Oberharmersbach nach Offenburg um.
Die Pläne hat Dirk Döbele, Geschäftsführer der Vinzentiushaus Offenburg GmbH, gestern gegenüber der Mittelbadischen Presse bestätigt. Bis zum Übergang der Trägerschaft gebe es noch zu tun, stellte er fest: Für die Anforderungen des Hospizes werde ein Trakt des Vinzentiushauses in der Offenburger Grimmelshausenstraße umgebaut. »Wir werden acht Plätze anbieten können.« Momentan hat das Hospiz sechs Plätze.
Die Entscheidung sei noch ganz frisch, blickte Döbele auf eine rasante Entwicklung. Das Personal der beiden Betriebe – des Hospizes und des Vinzentiushauses – sei aber schon über die neue Entwicklung informiert worden. Morgen werden Schwester M. Michaela Bertsch, Generaloberin der Franziskanerinnen in Gengenbach, Dekan Matthias Bürkle und Dirk Döbele in einer Pressekonferenz weitere Details zum Projekt bekanntgeben.
Noch im Februar dieses Jahres hatten die Gengenbacher Franziskanerinnen vor den Scherben ihrer Zukunftspläne gestanden: Drei Jahre lang hatten sie den Umzug des Hospizes »Maria Frieden« von Oberharmersbach nach Gengenbach vorangetrieben. Das Hospiz hätte ursprünglich nahe des Mutterhauses im »Gesundheitszentrum Gengenbach« untergebracht werden sollen. Kostensteigerungen gaben aber letztendlich den Ausschlag, dass sich die Franziskanerinnen aus dem Projekt zurückzogen. Eigentlich hatte das Kloster 1,8 Millionen Euro investieren wollen.
Keine Entwicklungsmöglichkeit
Da im alten Haus in Oberharmersbach kaum Entwicklungsmöglichkeiten für Team und Patienten besteht, wurde mit Nachdruck nach einer neuen Lösung für das Hospiz gesucht – und nun wohl auch gefunden.
»Maria Frieden« war 1990 als Aids-Hospiz in einem ehemaligen Gasthaus gegründet worden. Es war das Erste in Deutschland und stand für andere Einrichtungen Pate. »Das Haus hat Geschichte geschrieben«, betonte Schwester Michaela beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen im vergangenen Jahr. Im Juli 2017 wird die Geschichte fortgeschrieben.