Ortenau

Jeder Vierte geht leer aus

Przybilla Steve
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10. August 2012
Archivfoto: Ulrich Marx - Für das kommende Wintersemester erwarten die Hochschulen die doppelten Abiturjahrgänge. Bei der Hochschule Offenburg begann der Sturm auf die 1230 Bachelor-Studienplätze bereits im vergangenen Jahr.

Archivfoto: Ulrich Marx - Für das kommende Wintersemester erwarten die Hochschulen die doppelten Abiturjahrgänge. Bei der Hochschule Offenburg begann der Sturm auf die 1230 Bachelor-Studienplätze bereits im vergangenen Jahr.

Im kommenden Wintersemester drängt der doppelte Abiturjahrgang in die Hörsäle der Region. Der Standort Offenburg ist besonders betroffen. Auf 4100 Bewerbungen kommen lediglich 1000 Bachelor-Studienplätze. Die Hochschule Kehl hofft auf baldige Aufstockung der Kapazitäten.

Offenburg/Kehl. Ganz so schlimm wie erwartet ist es dann doch nicht gekommen. »Der große Anstieg an Bewerbungen kam schon im letzten Jahr«, sagt Hochschul-Rektor Winfried Lieber aus Offenburg. Während sonst recht viele Abiturienten ein Freiwilligenjahr nach der Schule einlegten, sei diesmal ein großer Teil direkt zum Studium übergegangen. Das habe der Hochschule über 30 Prozent mehr Bewerbungen eingebracht. Der Grund: Niemand wollte mit dem doppelten Abiturjahrgang konkurrieren, der dieses Jahr in die Hörsäle des Landes drängt.

Neuer BewerberrekordSchaut man sich die aktuellen Zahlen an, vermelden diese einen erneuten Rekord. 4100 Bewerbungen sind fürs kommende Wintersemester 2012/13 an der Hochschule Offenburg eingegangen – bei gerade einmal 1000 Bachelor-Studienplätzen. »Wir fühlen uns aber gut gewappnet«, sagt Lieber. Immerhin habe man innerhalb der letzten sechs Jahre die Zahl der Studienplätze nahezu verdoppeln können. Im Jahre 2006, bevor das Land das Ausbauprogramm »Hochschule 2012« gestartet hat, gab es noch 673 Bachelor-Plätze in Offenburg; heute sind es 1230.Während Lieber mit den Kapazitäten für die Erstsemester zufrieden ist, machen ihm die Engpässe bei den Master-Angeboten Sorgen. »Da mussten wir erstmals auch den eigenen guten Studierenden absagen.« Dass die Kapazitäten nicht ausreichen, erklärt sich von selbst: 2150 Studenten wollten sich im kommenden Wintersemester für einen Masterstudiengang einschreiben – es gab aber nur 250 Plätze.Der Ansturm schlägt sich nicht nur im Hörsaal, sondern auch auf dem Wohnungsmarkt nieder. Weil alle 243 Plätze in den Offenburger Studentenwohnheimen belegt sind, ist nun vor allem der private Wohnungsmarkt gefragt. »Um auf das Thema aufmerksam zu machen, haben wir eine Plakataktion in Zusammenarbeit mit der Stadt und der Hochschule gestartet«, sagt Renate Heyberger vom zuständigen Studentenwerk Freiburg. Zwar wohnten aufgrund des großen Einzugsgebiets viele Studierende noch zu Hause. »Trotzdem benötigen wir zusätzlichen günstigen und hochschulnahen Wohnraum.« Ein Plus werde es auch bei den Mensa-Mahlzeiten geben: »Wie viel genau, wissen wir noch nicht. Das muss sich erst einpendeln.«Zuversicht in KehlEin wenig anders stellt sich die Situation an der Verwaltungshochschule Kehl dar. Dort endet die Bewerbungsfrist für Studienanfänger erst im Oktober. »Wir erwarten mehr Bewerbungen als sonst«, sagt Rektor Paul Witt mit vorsichtiger Zurückhaltung. Für den Bachelor-Studiengang stehen in Kehl 328 Erstsemester-Plätze zur Verfügung; in den drei Masterstudiengängen können jeweils 25 Studierende anfangen. Neben Kehl bietet noch die Verwaltungshochschule Ludwigsburg das gleiche Angebot. Zusammen kommen beide Einrichtungen auf rund 530 Plätze für Erstsemester – bei etwa 4000 Bewerbungen.Ein Lichtblick für Rektor Paul Witt: »Mit dem Land laufen derzeit Diskussionen, die Studienplätze in beiden Hochschulen auf insgesamt 700 zu erhöhen. Da bin ich sehr zuversichtlich.«

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Hintergrund

SanierungsstauNeben dem doppeltenAbiturjahrgang habeneinige baden-württembergische Hochschulen auch mit Sanierungsstaus zu kämpfen. Für den Standort Offenburg sieht Rektor Lieber aber keine Probleme. Die Flachdächer seien zwar sehr anfällig für eindringendes Wasser, insgesamt sei die Bausubstanz der Gebäude aber in Ordnung – zumal Gebäude A erst im vergangenen Jahr saniert wurde. In Kehl ist die Lage noch besser: In den letzten vier Jahren wurden dort alle Gebäude saniert.Die 2,5 Millionen Euro stammten aus dem Konjunkturpaket II. prz

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