Leichenfund bei Appenweier: Polizei schließt Verbrechen aus
Eine unbekannte Tote beschäftigt die Ortenauer Polizei: Die Leiche einer Frau mittleren Alters ist am Sonntagnachmittag im Waldgebiet »Effentrich« zwischen Appenweier und Offenburg-Windschläg, unweit des Wasserwerks, gefunden worden. Ein Gewaltverbrechen schließt die Polizei nach der Obduktion aus.
Wie Polizeipräsidium und Staatsanwaltschaft Offenburg in einer gemeinsamen Mitteilung informieren, hatten Spaziergänger am Sonntagnachmittag in dem Waldgebiet die Frauenleiche gefunden. Sie meldeten den Fund beim Polizeirevier in Kehl. Eine Polizeistreife überprüfte gegen 16.30 Uhr das Waldgebiet »Effentrich« nördlich von Windschläg und fand am beschriebenen Ort den leblosen Frauenkörper. Der Fundort liegt mitten im Wald in der Nähe eines Hochsitzes.
Da die näheren Todesumstände zunächst noch völlig im Dunkeln lagen, waren die Beamten der Kriminaltechnik bis in die Nacht mit der Spurensuche am Fundort beschäftigt. Unterstützt wurden die Beamten zunächst von der Appenweierer Feuerwehr, später vom Technischen Hilfswerk Offenburg. Die Helfer der Feuerwehr waren zunächst von der Kriminalpolizei zum Ausleuchten des recht abgelegenen Fundorts angefordert worden. Die Abteilung Appenweier war mit drei Fahrzeugen und 12 Mann vor Ort. Um die Männer für mögliche Einsätze frei zu machen, übernahm gegen 21 Uhr das Technische Hilfswerk Offenburg die Ausleuchtung des Walds mit vier Mann.
Wie die Einsatzkräfte berichten, mussten sie einen 100-Meter-Abstand zum Fundort einhalten, bis die Kriminaltechniker ihre Arbeit beendet hatten. Das sei gegen 23.15 Uhr der Fall gewesen.
Kein Hinweis auf Gewalt
Am Montag wurde der Körper der Unbekannten in der Rechtsmedizin in Freiburg untersucht. »Nach der Obduktion ist die Todesursache noch nicht endgültig geklärt«, teilte das Polizeipräsidium am Montag kurz nach 15 Uhr mit. Es würden sich jedoch keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen ergeben. »Vorbehaltlich der noch anstehenden Untersuchungen ist eine Unterkühlung als Todesursache wahrscheinlich.«
Wie lange die Tote im Wald gelegen hatte? Diese Antwort blieben Staatsanwaltschaft und Polizei schuldig. Nach Informationen der Mittelbadischen Presse muss der Tod der Frau schon vor einiger Zeit eingetreten sein: der Leichnam soll bereits von Maden befallen gewesen sein.
Die Nachricht von der Leiche im Wald verbreitete sich am Montag in Appenweier und in Windschläg wie ein Lauffeuer. Um wen es sich handeln könnte, darüber herrschte Ratlosigkeit. »Mir ist kein Vermisstenfall in der Gemeinde bekannt«, sagte Appenweiers Bürgermeister Manuel Tabor am Montag auf Anfrage der Mittelbadischen Presse. Er sei über die Einsatzprotokolle über den dramatischen Einsatz im Wald auf dem Laufenden gehalten worden. »Gott sei Dank ist so etwas nicht alltäglich«, unterstrich Tabor – und dachte dabei auch an die Helfer.
Der Fall sei schon ein Stück weit ein Rätsel und sorge auch für Verunsicherung in der Gemeinde, so Tabor. Er hoffe, dass sich alles zügig aufklärt, zumal die Frauenleiche im Kommunalwald gefunden worden war, der auch von den Bürgern als
Naherholungsmöglichkeit genutzt werde.
Internationale Suche
Die Ermittlungen der Polizei laufen weiter: Sowohl bundesweit als auch international werden Datenbanken abgeglichen, um der Toten eine Identität zu geben. Wie lange das dauern wird, vermochte Karen Stürzel, Sprecherin der Polizeipräsidiums Offenburg, am Montag nicht zu sagen.