Offenburg

»Lesewelt« ist Erfolgsprojekt

Katharina Jansen
Lesezeit 3 Minuten
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26. Januar 2015

Egal, ob auf dem Spielplatz oder in der Schule – die Lesewelt Ortenau hatte viele Aktionen in den vergangenen zehn Jahren. Carmen Stürzel, Hermann Weber und Patricia Potrykus bilden seit 2012 den Vorstand des Vereins (Vonn links). ©Lesewelt

Seit zehn Jahren gibt es die »Lesewelt Ortenau«. Am heutigen Geburtstag spricht die Geschäftsführerin und Initiatorin Carmen Stürzel über den Erfolg. Dabei verrät sie, wie man ehrenamtlicher Vorleser wird, und welche Aktionen 2015 geplant sind.

Vor zehn Jahren begann Carmen Stürzel ihre Idee, Kinder mit Vorlesen für Bücher zu begeistern, auch in der Ortenau umzusetzen. Sie gründete den Verein  »Lesewelt Ortenau«. Heute, am zehnten Geburtstag, steht fest: Die »Lesewelt Ortenau« ist ein großer Erfolg.
Ein Beispiel: Aus den zehn  Ehrenamtlichen, die 2005 in Schulen und Büchereien vorgelesen haben, sind mittlerweile mehr als 160 Vorleser im Alter zwischen 11 und 85 Jahren geworden, die in Kindergärten, Schulen, Bibliotheken, Asylbewerberheimen und im Sommer auch auf Spielplätzen vorlesen. Teil des Erfolgs sei auch die gute Stimmung unter den Ehrenamtlichen, sagt Stürzel.

Vorlesen lernen

»Wir bieten Treffen und Fortbildungen für die Ehrenamtlichen an«, sagt Stürzel. Denn Vorlesen könne man lernen – und auch verbessern. Gerade bei Kindern sei das reine Lesen nur ein Teil einer Vorlesestunde. Den Rest der Zeit werden die Kinder mit Spielen, Liedern und Aktivitäten spielerisch an die Bücher herangeführt. Bei den regelmäßigen Zusammenkünften haben die Vorleser Zeit, sich auszutauschen und sich gegenseitig Tipps zu geben, damit die Vorlesestunden noch abwechslungsreicher für die Kleinen werden. »Ein ehrenamtlicher Vorleser muss sich für Bücher interessieren und gut mit Kindern umgehen können.«

Aktuell werden vor allem Vorleser in Willstätt, Offenburg und Meißenheim gesucht. »Aber bei uns kann sich jeder melden, der Interesse hat, denn für die vielen neuen Projekte brauchen wir auch immer Leute.«

Anlass, Danke zu sagen

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Der Verein bringt immer wieder Neues auf den Weg. Im vergangenen Jahr erhielt er für die Aktion »Das mach ich doch blind!«, bei der Blinde den Kindern Geschichten in Braille-Schrift  vorlesen, den Anerkennungspreis des Landes Baden-Württemberg. 
Für Stürzel ist der zehnte Geburtstag vor allem Anlass, Danke zu sagen. »Ich hätte dieses Projekt nicht aus dem Boden stampfen können, wenn ich nicht so viel Unterstützung gehabt hätte«, sagt sie. Bei vielen Institutionen wie Schulen und Büchereien habe sie vor zehn Jahren offene Türen eingerannt.

Die Grundidee für das Projekt hatte sie bereits vor etwa 15 Jahren. Damals kam sie von einem Auslandsaufenthalt in den Vereinigten Staaten zurück und war begeistert von den Angeboten für Kinder dort. Zunächst hat sie das Vorleseprojekt mit türkischen Vorschulkindern in Berlin ausprobiert. Als sie vor zehn Jahren wieder zurück in ihre Heimatstadt Offenburg kam, wollte sie schauen, ob sich Projekte, die in der Großstadt funktionieren, auch auf den ländlichen Raum übertragen lassen.

Auf den Lorbeeren ausruhen möchte sich der Verein nicht. Auch für  die Zukunft hat Stürzel viele neue Ideen. »Wir wollen im Frühjahr einen Lese-Marathon für Kinder starten«, blickt die Geschäftsführerin voraus. Im Herbst gäbe es dann etwas für die Erwachsenen. Was ihr genau vorschwebt, wollte sie der Mittelbadischen Presse allerdings noch nicht verraten. Denn am heutigen Tag heißt es für sie erst einmal, den Erfolg zu feiern.

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Wer Vorleser werden möchte, erhält Informationen unter Tel:  07 81 / 93 60 36 90. Der Verein kann finanziell über Konto DE 3466 4500 5000 0482 5298 bei der Sparkasse Offenburg unterstützt werden.

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