Lörch-Nachfolge: »Wir suchen weiter – ab sofort!«
Die Absage des aussichtsreichsten Bewerbers für den Geschäftsführerposten des Ortenau-Klinikums hatte die Beteiligten hart und unerwartet getroffen. Sie kam wenige Stunden vor der entscheidenden Kreistagssitzung. Der Schockmoment ist überwunden: »Wir suchen weiter – ab sofort«, sagte Kai Hockenjos, Pressesprecher des Landrats-amts Ortenaukreis gestern auf Anfrage der Mittelbadischen Presse.
Wie der Kreis weiter vorgehen wird, um die Position an der Spitze des Eigenbetriebs zu besetzen, war gestern nicht in Erfahrung zu bringen. Es bieten sich drei Möglichkeiten: Das Nacharbeiten der Absagen, der Einsatz eines Headhunters oder die erneute Ausschreibung der Stelle. Doch für letztere Variante wird die Kreisverwaltung Monate benötigen.
»Wir versuchen, so schnell wie möglich eine Lösung zu erarbeiten, dass die Stelle zum 1. April 2016 übergeben werden kann«, berichtete Hockenjos. Parallel dazu würden Gespräche mit Manfred Lörch laufen, ob dieser bereit sei, seinen Ruhestand im Fall der Fälle nach hinten zu verlegen.
Dass der Favorit des Krankenhausausschusses die Flucht nach hinten angetreten hatte, sei passiert »und ist auch nicht schön«, so der Pressesprecher. Denn: Die Zusage des Bewerbers habe der Kreisverwaltung vorgelegen – in Form des unterschriebenen Vertrags. Doch der sei noch nicht vom Kreistag gebilligt gewesen.
Das Prozedere der Stellenvergabe soll ebenfalls geglättet werden. Wenn alles spruchreif ist, trifft sich der Kreistag zur Sondersitzung. Furcht, dass sich die Suche hinziehen könnte, hat Hockenjos nicht: Die Stelle sei begehrt – das habe die Zahl an Bewerbungen gezeigt.