Max von Baden reist mit Stil
212 Kilometer auf historischer Route von Salem nach Durbach – und das stilecht in einer Postkutsche. Markgraf Max von Baden und Markgräfin Valerie von Baden unternehmen einen Ausflug der besonderen Art: Sie reisen zurzeit mit vier Pferdestärken vom Bodensee in die Ortenau.
Die Freude am »badischen Abenteuer«, das am Pfingstsonntag für die beiden Adeligen startete, ist groß: »In einer Kutsche zu reisen, ist einfach etwas ganz Besonderes. Man sieht die Natur und die Menschen ganz direkt«, schwärmt Markgräfin Valerie von Baden. Seit einigen Jahren hat die gebürtige Habsburgerin zusammen mit ihrem Ehemann, dem Markgrafen Max von Baden, eine ganz besondere Passion: Das Paar reist in einer Postkutsche aus dem familieneigenen Fundus im Stammsitz Schloss Salem am Bodensee an besondere Plätze, die oft mit der langen Familiengeschichte verbunden sind.
So reiste das markgräfliche Paar schon durch Paris und Rom – und im vergangenen Jahr, anlässlich des Jubiläums des Landesgestüts Marbach, quer über die Schwäbische Alb. Diesmal ist Durbach mit dem ehrwürdigen Schloss Staufenberg das Reiseziel. »Wir hatten schon lange vor, mal von Salem zu Schloss Staufenberg nach Durbach zu reisen«, freut sich Markgraf Max von Baden. Nun werde der langgehegte Traum Wirklichkeit.
Logistische Meisterleistung
Mit dem Auto ist die Strecke vom Bodensee in die Ortenau freilich kein Problem. Mit einer Pferdekutsche durch den Straßenverkehr des 21. Jahrhunderts zu kommen, grenzt allerdings an eine logistische Meisterleistung. »Wir bevorzugen natürlich Wege, auf denen nicht so viel Verkehr herrscht und die landschaftlich auch reizvoll sind«, gibt der Chef des badischen Adelshauses Auskunft. Ein weiterer Aspekt lässt die Organisatoren die Route mit Bedacht wählen: Heutzutage gibt es keine Poststationen mehr, an denen die Pferde ausgewechselt werden können. Pferde zum Wechseln müssen per Transporter mitgeführt, Durchfahrtsrechte bei den einzelnen Landkreisen und Gemeinden für Waldwege oder sonstige Fahrwege eingeholt werden. »Auch im Ortenaukreis hat das alles gut geklappt«, unterstreicht die Markgräfin. Dennoch dauerten die Reisevorbereitungen Monate.
Die ersten beiden Tagesetappen der insgesamt 212 Kilometer langen Reiseroute hat das Paar bereits geschafft. 25 bis 30 Kilometer Wegstrecke können pro Tag bewältigt werden. Bis zu sechs Stunden braucht die historische Kutsche der Großherzoglichen Badischen Post für ihr jeweiliges Tagesziel. Übernachtet wird größtenteils bei Freunden und Bekannten des Hauses von Baden, aber auch in Hotels entlang der Strecke.
Ab Donnerstag sind der Markgraf und die Markgräfin in der Ortenau unterwegs: 70 Kilometer führen durchs Kreisgebiet. Am Donnerstag, 28. Mai, kommt die historische Kutsche der Großherzoglich Badischen Post in Hornberg an. Am Freitag fährt der Vierspänner durch Gutach, Hausach und Haslach, Steinach und Unterentersbach ins Harmerbachtal. Die weitere Etappe führt über Zell, Biberach, Fußbach, Gengenbach, Ohlsbach und Ortenberg zu Schloss Staufenberg. Hier wird die Markgräfliche Familie gegen 14 Uhr erwartet.
70 Kilometer Ortenau
- Donnerstag, 28. Mai: Die fünfte Etappe der Postkutschen-Reise startet um 9 Uhr in Villingen-Schwenningen und führt über Langenschiltach in die Ortenau. Die Stationen (jeweils der geplante Zeitpunkt des Eintreffens): 13.45 Uhr Fohrenbühl, 15.25 Uhr Hornberg.
- Freitag, 29. Mai: 9 Uhr, Start in Hornberg. Ankünfte: 9.40 Uhr Gutach, 10.20 Uhr Hausach (eine Stunde Pause), 12 Uhr Fischerbach, 12.20 Uhr Haslach (Weiterreise um 13.50 Uhr), 14.30 Uhr Steinach, 14.45 Uhr Unterentersbach, 15.05 Uhr Zell a. H.
- Samstag, 30. Mai: 9 Uhr, Start im »Grün«. Ankünfte: 9.20 Uhr Zell a. H., 9.35 Uhr Neuhausen, 10.05 Uhr Nord-rach (halbe Stunde Pause), 10.50 Uhr Emsbach, 11.10 Uhr Mooskopf (eine Stunde Pause), 12.40 Uhr Ofenloch, 13 Uhr Wolfenkopf, 13.30 Uhr Ankunft auf Schloss Staufenberg in Durbach.
Während der Reise werden Markgräfin und Markgraf Valerie und Max von Baden von Bürgermeistern und Vereinen begrüßt. In Haslach schauen sich die Adeligen beispielsweise das Hansjakob-Museum an. Verwaltung, Spielmannszug, Stadtkapelle, Bürgerwehr und Trachtenträger begrüßen die Reisenden in Zell a. H., ein Empfang ist auch in Unterharmersbach geplant, außerdem besuchen die Adligen das Gestüt Friedmann. Das Ende der Reise wird auf Schloss Staufenberg gefeiert. Am Sonntag schaut sich das Paar im Schulmuseum Zell-Weierbach um. Davor hält die Kutsche gegen 11.15 Uhr vor dem Durbacher Wein- und Heimatmuseum.