Mega-Schwertransport erreicht Offenburg-Weier
Ein mehr als 400 Tonnen schwerer Transporter hat Dienstagnacht für Behinderungen gesorgt Er startete in Kehl, fuhr über Lahr nach Offenburg-Weier. Geladen hatte er einen Transformator für TransnetBW. Für die Spedition und die Polizei war die Fuhre indes fast schon Alltag.
Um 19.15 Uhr setzte sich am Dienstagabend der gewichtige Koloss im Kehler Hafen in Bewegung. Mit 25 Stundenkilometern, begleitet von neun Polizeifahrzeugen, ging es für den Schwertransport über die Bundesstraße 36 bis zur Autobahn-Anschlussstelle nach Lahr. Die Straßen entlang der Fahrtstrecke wurden für den knapp 62 Meter langen Spezialtransport von Beamten der Verkehrspolizeidirektion kurzfristig gesperrt.
Transporter wird abgesenkt
Nachdem in Kehl bei der Durchfahrt unter einer Brücke der Transporter ein erstes Mal abgesenkt werden musste, stellte bei Lahr eine Brücke über die A5 eine weitere Herausforderung an das Team. Mit seinen insgesamt 403 Tonnen konnte das Gespann nicht komplett die Brücke passieren. Zug- und Schubmaschine wurden vom Auflieger abgekoppelt. Der Schwerlast-Plattformwagen mit dem zwischengehängten 182 Tonnen schweren Transformator wurde dann über Fernbedienung über die Brücke gelenkt. Wiederum komplett angekoppelt rollte der Schwerlasttransport etwa um 22 Uhr auf die Autobahn mit Ziel Offenburg. Für freie Fahrt hatten im Vorfeld die Beamten der Verkehrspolizeidirektion Offenburg gesorgt und den Verkehr ab der Anschlussstelle Rust in Richtung Norden verlangsamt.
Exakte Planung
Großes kündigte sich bereits auch ab 21.30 Uhr auf dem Offenburger Ei an. Polizeifahrzeuge, Beamte, Pressevertreter und einige Liebhaber gewaltiger Schwertransporte hatten sich auf dem Pendlerparkplatz »Ost« positioniert. Keine besondere Herausforderung bescheinigte der Leiter des Verkehrskommissariats Offenburg, Günther Preis, in einem Gespräch der nächtlichen Aktion. »Rund 1000 Großraum- und Schwertransporte begleiten wir jährlich.« Eine exakte Planung sei dabei unumlässlich. Im Vorfeld werde die festgelegte Strecke Meter für Meter abgefahren. Die Bundesstraße 36 sei aber tipptopp für die Anforderungen ausgestaltet.
Um 22.35 Uhr erhellten dann die Rundumlichter der Polizei- und Begleitfahrzeuge die Dunkelheit. Im Zeitlupentempo schob sich der monströse Koloss auf das Ei. Teile des Zubringers und die Fahrbahn aus Richtung Offenburg wurden kurzfristig für den Spezialtransport gesperrt. Zug- und Schubmaschine wurden getauscht und der Transport rollte weiter zur Gustav-Heinemann-Brücke. Vielleicht noch eine kleine Herausforderung könnte dort beim Abbiegen entstehen, so die Auskunft von Karen Stürzel, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Offenburg.
Doch professionell und ohne Verzögerung bog das über 60 Meter lange Gespann mit seinen zweimal neun Achsen und dem zwischengehängten Transformator fast im rechten Winkel auf die Bundesstraße 3 ab. Über zwei Kreisverkehre ging es weiter zum Umspannwerk nach Weier. Gegen 23.30 Uhr erreichte der außergewöhnliche Transport dann sein Ziel.
Ein Transformator ersetzt zwei
Veranlasst hat den Transport der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW. Dieser ist für die übergeordneten "Stromautobahnen" im Südwesten zuständig. Der ins Umspannwerk Weier transportierte 220-kV-Transformator (200 MVA, Megavoltampere) wird dort zwei ältere 100 MVA-Transformatoren ersetzen. Er stammt aus dem Umspannwerk Wiesloch und erfüllt die technischen Voraussetzungen, die für den Ersatz der beiden alten Transformatoren benötigt werden. Der Transformtor hat ein Transportgewicht von 182 Tonnen. Auf dem Gelände in Weier wird er dann mit Isolier-Öl befüllt und dann ein Komplettgewicht von 240 Tonnen haben. Nach dem Abbau in Wiesloch wurde er letzte Woche auf die Schiene umgesetzt und in einem Bahnwagen mit Sonderzug nach Kehl befördert.