Nach Anschlag mehr Polizisten unterwegs
Der Anschlag in Berlin hat auch Auswirkungen auf die Weihnachtsmärkte in der Region. Die Polizei will ihre Präsenz verstärken. In Gengenbach sollen Lkw die Zufahrt versperren.
Die Telefone glühten gestern. Viele Ansprechpartner waren am Dienstagmorgen nicht für die Mittelbadische Presse zu erreichen. Der Grund: Nach dem Anschlag von Berlin überprüften sie noch mal, ob die Sicherheitsvorkehrungen für die Weihnachtsmärkte in der Region ausreichen. Auf den Märkten in Gengenbach und Offenburg wird deshalb jetzt kurz vor Weihnachten bei der Sicherheit noch mal nachgebessert.
»Die Security wird verstärkt«, erklärte Stefan Schürlein, Leiter des Offenburger Stadtmarketings und damit auch verantwortlich für den Weihnachtsmarkt. In Offenburg werden bis zum 23. Dezember mehr Streifen einer privaten Sicherheitsfirma unterwegs sein.
Auch in Gengenbach reagiert man auf den Anschlag, bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen. »Im Eingangsbereich stellen wir Fahrzeuge quer und blockieren damit die Zufahrt«, sagte Bürgermeister Thorsten Erny. An allen drei Straßenzugängen stehen Feuerwehrautos. Damit sollen die Straßen außerhalb der Marktzeiten für den Verkehr geöffnet werden können. Außerdem wurde auf dem Markt laut Erny auch eine Notbeleuchtung mit Notstromaggregaten nachgerüstet.
Die Stadt Offenburg verzichtet auf dererlei Maßnahmen. Für Lastwagen sei der Markt nur schwer zugänglich, macht Schürlein deutlich. Außerdem sei der Markt nur schwer von der Innenstadt mit dem Wochenmarkt zu trennen. »100-prozentige Sicherheit gibt es nicht«, betonte Schüerlein.
Mehr Polizeipräsenz
Die Polizei will derweil ihre Präsenz auf den Märkten verstärken. Das kündigte sie in einer Pressemitteilung an. »An den Anblick sichtbar getragener Maschinenpistolen der Polizeistreifen sollten sich die Besucher gewöhnen«, schreibt die Polizei. Reinhard Renter, Vizepräsident des Polizeipräsidiums hat vor allem einen Wunsch: »Lassen Sie sich die Vorfreude auf Weihnachten nicht nehmen.« Die Bürger sollten aber wachsam sein.
Die zusätzlichen Streifen werden nicht nur aus lokalen Beamten bestehen. »Wir müssen dabei auch auf Reserven zurückgreifen«, erklärte Polizeisprecher Siegfried Keppner. Wie viele Beamte dafür zur Verfügung stehen, sei noch nicht klar. »Wir sind nicht die einzigen, die Bedarf haben. Da sind wir fremdbestimmt«, so Keppner.
Die Verantwortlichen für den größten Weihnachtsmarkt in der Region in Straßburg sehen indes keinen Grund, die nach den Anschlägen in Frankreich in den vergangenen Monaten eh schon scharfen Vorkehrungen, weiter zu verschärfen. »Das Sicherheitskonzept ist auf solche Fälle vorbereitet«, sagte Arianne Laffon, Sprecherin der Stadt Straßburg. Der Markt findet nur in der Innenstadt statt. Die Taschen der Besucher werden kontrolliert. Und Poller sollen verhindern, dass Fahrzeuge auf den Markt gelangen. Laut Bürgermeister Roland Ries könnte der Markt allerdings schon am 23. und nicht erst am 24. Dezember schließen.