Bund »Heimat und Volksleben«: Nachwuchs macht sich rar
Bei der Herbstversammlung des Bundes »Heimat und Volksleben« kamen die Mitgliedsvereine aus dem Ortenaukreis und dem nördlichen Baden in Nordrach zusammen. Präsident Alfred Vonarb gab bekannt, dass die Mitgliederzahlen trotz Nachwuchsproblemen konstant bleiben.
Der Bund »Heimat und Volksleben« (BHV) ist der an Mitgliedsvereinen größte Trachten-Dachverband in Deutschland und wurde 1948 gegründet. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, sich für Erhalt, Pflege und Förderung des bodenständigen Volkslebens einzusetzen. Das Verbandsgebiet erstreckt sich von Markdorf am Bodensee bis nach Weinheim an der Bergstraße, das alte Land Baden. Dem BHV sind 207 Trachtengruppen, -kapellen und Bürgerwehren mit mehr als 13.000 Mitgliedern angeschlossen.
Nur 40 von 70 Vereinen vertreten
Bezirksobmann Georg Zipf begrüßte die Vertreter der Mitgliedsvereine, von 70 waren jedoch nur 40 vertreten. Der Vorsitzende der Trachtenjugend im BHV Werner Winterhalter berichtete über zahlreiche Aktivitäten für die Jugendlichen: Baden-Württemberg-Tag, Tanzproben, Deutsches Trachtenfest in Öhringen, Europapark, Zeltlager, Kanufreizeit und Heimattag. Er bemängelte die geringe Teilnehmerzahl, weshalb auch das »Abenteuer Heimat im Steinwasenpark« abgesagt werden musste.
Jugendliche gesucht
Er sei noch auf der Suche nach weiteren Jugendlichen ab zwölf Jahren für den Aufbau der Repräsentationsgruppe, teilte er weiter mit und bat die Vereine um Unterstützung. Diese Gruppe soll bei den großen Veranstaltungen des BHV auftreten. Er forderte die Vereine auf, sich in der Jugendarbeit verstärkt zu engagieren und die Jugendlichen für die Mitarbeit zu motivieren. Auch beim Bund machen sich die Nachwuchsprobleme langsam bemerkbar. Die Festtagstracht ist längst nicht mehr im Alltag der Badener verankert.
Präsident Alfred Vonarb sprach die Nachwuchsprobleme an, die manche Vereine haben. Durch Kooperationen oder Zusammenschlüsse könne dies aufgefangen werden, um den Bestand zu erhalten. Lobend erwähnte er, dass die kooperativen Mitglieder (Landkreise und Gemeinden) den BHV weiterhin unterstützen. Bisher gelinge es, auch dank der Mitgliederwerbung, die Zahl der Privatpersonen trotz der natürlichen Abgänge zu halten, sogar zu erhöhen.
Große Publikumswirkung
Vonarb wies darauf hin, dass die Auftritte große Publikumswirkung erzielen. Auch das »Volksliedersingen« werde gerne angenommen und sollte verstärkt angeboten werden.
Der Präsident forderte die Mitglieder auf, die Verbandsstruktur mit den Bezirksobleuten stärker in Anspruch zu nehmen. Er lobte Werner Winterhalter, der mit seiner Mannschaft eine hervorragende Jugendarbeit leiste und den Vereinen viele Angebote mache. Die Öffentlichkeitsarbeit müsse weiter gestärkt werden, betonte Vonarb. Deshalb habe der Vorstand seinem Vorschlag entsprochen, dafür einen eigenen Referenten zu benennen. Der frühere Bürgermeister Josef Hügele hat dieses Amt übernommen. Ein neuer Flyer wurde herausgegeben, der bei Veranstaltungen ausgelegt wird, auch die Homepage solle weiter entwickelt werden.
Bei der Wahl des Bezirksobmanns und seiner Stellvertreter gab es keine Veränderungen: Georg Zipf (Schenkenzell) und seine Stellvertreter Richard Dresel (Bühlertal), Christoph Lettner (Kappelrodeck) und Michael Neuberger (Oberkirch) wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Kreistrachenfeste ohne Gastgeber
Geschäftsführerin Ursula Hülse stellte das Vereinsprogramm des Bunds Heimat und Volksleben für das Jahr 2017 vor. Die Mitgliedsvereine Hornberg und Otterweier werden am Neujahrsbesuch in Freiburg teilnehmen. Die Frühjahrsversammlung findet in Gengenbach statt, die Heimattage in Karlsruhe und die Herbstversammlung in Schenkenzell. Für die Kreistrachtenfeste in 2017 und 2018 hat sich noch kein Verein beworben.