Ortenauer Hagelflieger heben 14-mal ab
Die Bilanz der Hagelabwehr Ortenau fällt stattlich aus: Die beiden Maschinen waren an zwölf Tagen zu 14 Flügen aufgestiegen. Neun Mal wurden Gewitterwolken behandelt. Derzeit wird an einer Weiterentwicklung der Technik gearbeitet. Pyrotechnische Fackeln sollen die Effizienz steigern.
»Die Einsätze haben sich auf das erste Halbjahr konzentriert«, skizzierte Vorsitzender Franz Benz nach Angaben der Hagelabwehr die schwierige Wetterlage mit plötzlich »aufploppenden« Gewittern. Diese seien so schnell gekommen, dass es häufig schwierig gewesen sei, sie zu behandeln. Außergewöhnlich sei dabei gewesen, dass die Unwetter von Osten über den Schwarzwald aufzogen und vor allem in der Mittleren Ortenau aufgetreten seien während im Süden der Ortenau und im Großraum Karlsruhe gar keine Einsätze zu fliegen gewesen seien.
Keine Schäden
Eindeutig sei gewesen, dass die Schneisen, die geimpft worden waren, keine Schäden aufwiesen. Die Qualität der Einsätze habe verbessert werden können, da das Wetter-Modul weiterentwickelt worden sei und noch genauere Wetterdaten liefere.
Die ausgeprägte Wettersituation dauerte laut der Pressemitteilung von April bis Juli. Im August und später habe sich eine sehr ruhige Wetterlage gezeigt. Zu Flügen sei es gar nicht mehr gekommen. Benz lobte die Zusammenarbeit mit den Flugsicherungen in Karlsruhe und Straßburg.
Keine Expansion
Er betonte, dass die Hagelabwehr Ortenau das jetzige Gebiet stabilisieren möchte. Der Verein hege keine Ambitionen für eine Hagelabwehr Südbaden im Bereich Kaiserstuhl, Tuniberg und Markgrafschaft tätig zu werden. »Wir helfen gerne unterstützend mit unserem Know-how und Vorträgen.« Jedoch Finanzen und Organisation müssten vor Ort aufgestellt werden.
Komplexe Wettersituation
Auch Frank Kasparek von der beauftragten Flugfirma berichtete von der »sehr komplexen Wettersituation«. Und attestierte: »Wo wir geflogen sind, gab es keinen Hagel.« Er erläuterte die Verbesserung der Technik. Zusätzlich zur bisherigen Generatorentechnik sollen künftig pyrotechnische Fackeln zum Einsatz kommen. »Der Wirkungsbereich wird damit definitiv breiter.« Neue Ansätze zum Thema Hagelabwehr verspricht sich der Pilot von neuen Erkenntnissen der Wissenschaft, heißt es in der Mitteilung. Hierzu wird Kasparek Ende April einen Kongress in Wien besuchen. »Die extremen Wettersituationen werden vor allem bei uns im Süden vermehrt auftreten.«