Reiter zeigen rasantes Programm
Herausgeputzte Pferde und Ponys, stolze Reiter und ein fantasievolles Programm. Ross und Reiter setzten sich bei der Pferdenacht in Schutterwald wirklich gekonnt in Szene.
Schutterwald. Interessantes boten die Schutterwälder beim Gala-Abend. Unter der Gesamtleitung von Rainer Oswald und Andy Maile legten sich die Akteure ins Zeug. Aus Karlsruhe waren die Isländer-Freunde angereist, die die robuste Rasse vorstellten. Die Gangpferde erwiesen sich als wahre »Rennsemmeln«: Bis zu 45 Kilometer pro Stunde können sie schnell werden, erläuterte Moderator Hendrik Schulze-Rückamp. Der Clou war der Isländer-Auftritt als Dschungel-Tiere: Der Schimmel war als Zebra, der Fuchs als Giraffe bemalt worden, die anderen wurden mit Accessoires zur Gazelle oder zum Elefanten.
Ein Höhepunkt war die Töltquadrille der Karlsruher. Auf den 16 Pferden saßen die Reiter als schwarze Elfen, gewandtet in lange Capes, mit glitzernden Flügeln und Kopfputz. Sie zeigten einen eleganten Tanz, bei dem ruhige wie schnellere Elemente zu mystischer Musik abwechselten.
Freilich lief nicht alles glatt. Bei hochsommerlichen Temperaturen meinte das ein oder andere Pferd, aus der Reihe tanzen zu müssen. Der Qualität des Programms, bei dem Alexandra Kühne Regie geführt hatte, tat es aber keinen Abbruch: Zwei Stunden erlebten die Gäste nicht nur das ganze Spektrum des Pferdesports, sondern auch raffiniertes Beiprogramm. So begeisterten die »Crazy Tornados« aus dem Allgäu: Zur Musik von »Men in Black« marschierten die Turner ein und zeigten zirkusreife Nummern. Sie sprangen durch Reifen oder über eine dreistöckige Menschenpyramide.
Willy Schauberger präsentierte seine Tierfamilie: Drei Hunde und ein Pferd erheiterten mit ihren Kunststückchen.
Ihre besondere Beziehung zu den Pferden zeigte die Österreicherin Kerstin Brien. Höchst motiviert liefen ihre Tiere bei der Freiheitsdressur im Ring, vorwärts, rückwärts, und die Hürden nahmen sie auf humorvolle Weise.
Wie viel Grazie die Zuschauer am ersten Augustwochenende in Schutterwald erwartet, zeigte die Passo-Fino-Association: Vier Paare stellten die südamerikanische Rasse vor, bei der der feine Schritt die Besonderheit ausmacht.
Natürlich durfte der Nachwuchs des Reitvereins nicht fehlen: Was die 60 Kinder und Jugendlichen so alles lernen, zeigten sie beim Voltigieren und in einer Quadrille. Herzallerliebst war die »Steckenpferd«-Quadrille der Kleinsten.
Umrahmt wurde die Show von Jasmin Nopper und Tobias Gnacke. Mal als Duo, mal als Solisten sangen sie Evergreens, die das Publikum auf eine heiße Partynacht nach dem Feuerwerk einstimmten.