Kommunalwahl 2014

Rückblick auf den Wahlsonntag

Alexander Dinkhoff
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28. Mai 2014
Premiere: Ich Achern hat es die "Stammtischpartei des Dorfes Fautenbach" in den Fautenbacher Ortschaftsrat geschafft.

Premiere: Ich Achern hat es die "Stammtischpartei des Dorfes Fautenbach" in den Fautenbacher Ortschaftsrat geschafft. ©Bodo G. Toussaint

Es ist vollbracht: Die  Ortenauer Wähler haben entschieden, 51 Gemeinde- und 101 Ortschaftsräte sind neu besetzt. Zeit, einmal über den Tellerrand des eigenen Wahlbezirks zu schauen und sich zu fragen: Welche Überraschungen hat es in den anderen Gemeinden gegeben? Ein kleiner Rückblick auf einen langen Wahlsonntag – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Unverhofft im Ortschaftsrat? So geht’s: Auf dem Wahlzettel in Kehl-Hohnhurst standen fünf Kandidaten. Für den sechsten Platz im Rat konnten die Wähler den Namen eines beliebigen wählbaren Hohnhursters eintragen. Wolfgang Kaiser und Horst Glass kamen so auf jeweils drei Stimmen – und landeten gemeinsam auf Platz sechs. Heute entscheidet deshalb das Los, wer von beiden Ortschaftsrat werden wird. Übrigens: Der Ausgeloste muss das Amt auch annehmen. Will er das nicht, muss er triftige Gründe nennen können.

Ebenfalls nicht in den Gemeinderat geschafft – es geht um das Gremium in Schutterwald – hat es Gundolf Kühne (FWU). Für ihn ist das aus zwei Gründen bitter: Zum einen war er bei der Kommunalwahl 2009 noch  Stimmenkönig seiner Liste gewesen. Zum anderen hatte er erst 2011 vergeblich um den Posten des Bürgermeisters kandidiert.

Bleiben wir noch etwas beim Thema Abschied: Zu den prominentesten »Opfern« der Kommunalwahl in Lahr zählt sicher Peter Ackermann (CDU). Seine Abwahl aus dem Gemeinderat ist insofern besonders, als dass er dem Gremium bereits seit 1988 angehörte. Mit 72 Jahren muss er nun seinen Hut nehmen. Ein weiteres kommunalpolitisches »Urgestein« hat es in Mühlenbach erwischt: Nach 20 Jahren endet für Wilhelm Griesbaum (CDU) die Arbeit im Gemeinderat.

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Ältere gehen, Jüngere kommen: Der Lauf des (Gemeinderat-)Lebens. Besonders frischen Nachwuchs bekommen vor diesem Hintergrund die Gemeinderäte in Wolfach und Ortenberg. Mit 18 Lenzen ist Matthias Kiefer (CDU) der jüngste Ortenberger Gemeinderat aller Zeiten. Absoluter Senkrechtstarter in Wolfach ist der erst 19 Jahre alte Michael Vollmer (CDU). Vollmer ist sogar der jüngste Kommunalpolitiker im gesamten Kinzigtal.

Einem »mittleren Erdbeben« glich die Wahl in Schwanau:  Es war die erste Wahl ohne unechte Teilortswahl (»Ute«) – und der zweitgrößte Ortsteil Allmannsweier ist nur noch mit einer Person vertreten: Ria Bühler (FW). Zuvor saßen vier Allmannsweierer im Rat. Ebenfalls ohne »Ute« wählte man in Appenweier. Bedenken, wonach der kleinste Ortsteil, Nesselried, vielleicht gar nicht mehr am Tisch sitzen würde, haben sich aber zerschlagen: Franz Bär (FW) und Klaus Sauer (CDU) sind dabei.

Ein anderer Wind weht indes ab sofort im Acherner Gemeinderat, wo der bisher sehr geringe Frauenanteil der Vergangenheit angehört. Künftig gehören dem Gremium sieben Rätinnen an – eine Steigerung von 15 auf 27 Prozent. Gleichzeitig sorgte Acherns Ortsteil Fautenbach für eine Überraschung: Dort zog die Stammtischpartei des Dorfes Fautenbach (SPDF) in den Ortschaftsrat ein. Lustiger Name, ernstgemeinte Absichten: Zielsetzung der SPDF ist unter anderem die Abschaffung der nicht-öffentlichen Sitzungen.

Und nicht zuletzt sei das Wahlergebnis in Offenburg erwähnt, wo die Partei »Alternative für Deutschland« einen Gemeinderatssitz ergatterte – es ist der einzige im Ortenaukreis.

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