Rund 50 Wohnungseinbrüche geklärt
Die Kriminalpolizei Offenburg hat eine Einbrecherbande festgenommen. Ihnen werden rund 50 Wohnungseinbrüche auch außerhalb der Ortenau zur Last gelegt. Im Einsatz waren bei der Großaktion sogar Polizisten aus Bayern.
Ortenau (red/tom). Mehr als 20 mutmaßliche Mitglieder einer Einbrecherbande wurden gestern abgeführt. Bereits seit November 2014 hat die Staatsanwaltschaft Baden-Baden ein Verfahren wegen schweren Bandendiebstahls federführend eingeleitet – Beamte der Kriminalpolizeidirektion Offenburg haben die Ermittlungen übernommen, teilten das Polizeipräsidium Offenburg und die Staatsanwaltschaft Baden-Baden mit.
Zehn Haftbefehle, gegen zwei Frauen und acht Männer, wurden vollstreckt und mehr als zehn Verdächtige vorläufig festgenommen. Durchsucht wurden einer Pressemitteilung zufolge eine Wohnung in Mannheim und zwei Übergangswohnheime für Asylbewerber in Pfalzgrafenweiler-Herzogsweiler und Freudenstadt. Im Einsatz waren gestern neben Polizeibeamten des Präsidiums Offenburg Kräfte aus Bayern, Calw, Mannheim, Heidelberg, Rottweil und Freudenstadt. Unterstützt wurden die Beamten von Spezialeinsatzkräften und der Bereitschaftspolizei.
Vermutlich gehen mehr als 50 Einbrüche auf das Konto einer Einbrecherbande, 20 Taten davon wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg – es umfasst die Ortenau, Baden-Baden und den Landkreis Rastatt – verübt. Dabei erbeutete die Bande neben Schmuck und Wertgegenständen einen hohen Bargeldbetrag.
Die Polizei gehe davon aus, dass von der Diebesbande nahezu täglich Tageswohnungseinbrüche begangen wurden. Somit könne angenommen werden, dass zu bereits bekannten 50 Tatorten im Laufe der Ermittlungen noch weitere dazukommen werden.
Ihr Beutezug führte die Einbrecher vom Bereich Rastatt über die Rheinschiene, das vordere Kinzigtal und Lahr nach Tuttlingen, Rottweil bis hin nach Freudenstadt. Nach derzeitigen Erkenntnissen kommen die Einbrecher auch für Taten außerhalb von Baden-Württemberg in Frage.
Wertvoller Schmuck
Bei zwei versuchten Einbrüchen an Heiligabend in Rastatt und Gaggenau-Ottenau mussten sie ohne Beute wieder abziehen. Anfang Januar kamen sie dann zurück nach Rastatt und konnten aus einer Wohnung Schmuck entwenden. Erfolglos blieb ein Einbruchsversuch Anfang Februar in Gengenbach. Auch für einen Einbruch in Lahr kommt die Bande in Frage. Bei einem Einbruch im Bereich Freudenstadt, bei dem ihnen Schmuck im Wert von mehreren tausend Euro in die Hände fiel, hatten sie mehr Erfolg.
Die Tatverdächtigen stehen im Verdacht, ihren Lebensunterhalt überwiegend durch die Begehung von Straftaten zu finanzieren. Bei den Durchsuchungen wurden umfangreiche Beweismittel und Diebesgut entdeckt.
Die Kriminalpolizei Offenburg ist in enger Abstimmung mit den umliegenden Polizeipräsidien und Bundesländern, um zu klären, wo es weitere Tatzusammenhänge mit anderen Bereichen gibt.