Ortenau

»Schnakenjahr in der Ortenau wird schwierig«

Redaktion
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24. Mai 2016
Vom Kaiserstuhl bis in die Ortenau sind bis zu zwei Hubschrauber wie dieser unterwegs.

Vom Kaiserstuhl bis in die Ortenau sind bis zu zwei Hubschrauber wie dieser unterwegs. ©Alexander Weigand

Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft gegen die Schnakenplage (Kabs) meldet einen dritten Einsatz in der Ortenau.  Grund sind an Pfingsten stark gestiegene Pegelstände.
 

Ergiebige Regenfälle vor allem in der Schweiz um Pfingsten haben am Oberrhein zu einem schnellen Ansteigen des Rheinpegels und einer starken Hochwasserwelle geführt, die die dritte Bekämpfungswelle für die Kabs-Mitarbeiter bedeutet. So wurden einer Pressemitteilung zufolge am 20. April am Rheinpegel in Speyer 5,70 Meter gemessen, am 3. Mai fünf Meter und am 16. Mai gar 6,80 Meter, sodass der Pegel fast drei Meter über dem Normalwert gelegen habe.

Deshalb sind, wie der Präsident der Kabs, Paul Schädler, in Speyer erklärte, die Stechmückenbekämpfer der Kabs (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage) seit Mitte April im Dauereinsatz.

Schon 100 Tonnen Granulat ausgebracht

So wurden in diesem Jahr bislang schon rund 100 Tonnen Eisgranulat mit dem biologischen Wirkstoff Bti (Bacillus thuringiensis israelensis), der ausschließlich Mückenlarven tötet, mit dem Hubschrauber über den  Brutgewässern ausgestreut, ungefähr so viel wie 2015, das ein extremes Schnakenjahr war.

Bekämpft wurde auf einer Fläche von rund 5500 Hektar, wobei manchmal zwei Hubschrauber, drei Lkw und rund 300 Mitarbeiter eingesetzt wurden, die den Wirkstoff auch zu Fuß mit Rückenspritzen in den Brutgewässern nach Erreichen von Schwellenwerten bei dem Larvenbesatz ausbringen. Die Hochwasserwelle hat die Auen überschwemmt, das Wasser stehe vielerorts bis zur Dammsohle, viele Wege waren nicht mehr begehbar.

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Zu Fuß und mit Hubschrauber

Am Mittwoch, 18. Mai, wurde in Bötzingen am Kaiserstuhl mit der Bekämpfung – mit einem Hubschrauber und zu Fuß – begonnen, um in den folgenden Tagen in Richtung Norden bis in den Rheingau weiterzumachen. Seit Freitag wird bis in diese Woche hinein ein zweiter Hubschrauber eingesetzt, um bei den am Wochenende zu erwartenden hohen Temperaturen, die die Larvenentwicklung beschleunigen, der Lage Herr zu werden.

Die Kabs müsse dabei konzentriert und intensiv zu Werke gehen, da das Zeitfenster für die Bekämpfung mit biologisch-ökologischen Mitteln sehr klein geworden ist: Wie Kabs-Direktor Norbert Becker ausführte, können Stechmücken nur bis zum vierten Larvenstadium bekämpft werden, weil sie nur dann den Wirkstoff als Nahrung aufnehmen – im Puppenstadium fressen sie nichts mehr.

»Aber keine Plage«

Die Kabs wird einer Pressemitteilung zufolge mit ihrer Infrastruktur und ihrem qualifizierten Personal eine erfolgreiche Bekämpfung durchführen. Es werde wohl in etwa zwei Wochen ein etwas erhöhtes Aufkommen an Stechmücken zu spüren sein, da eine vollständige Vernichtung der Stechmückenlarven so weder möglich, noch erwünscht ist, es werde aber keine Plage geben. Weil es zu diesem Zeitpunkt schon drei Hochwasserwellen gegeben habe, rechnet Norbert Becker für 2016 insgesamt mit einem schwierigen Schnakenjahr, ähnlich intensiv wie 2015, aber auch diesmal werde die Kommunale Arbeitsgemeinschaft gegen die Schnakenplage mit allen Kräften erfolgreich sein.

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