Viele Einsätze, aber keine dramatische Situation
Auch wenn die Feuerwehr in der Ortenau in den vergangenen Tagen häufig ausrücken musste, um voll gelaufene Keller leer zu pumpen, gibt Manfred Bremicker Entwarnung. "Besorgniserregend ist die Situation nicht", sagt der Leiter der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale Baden-Württemberg (HVZ). Auf der Pegelkarte der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg sind die meisten Ortenauer Gemeinden mit grünen Punkten versehen.
Die Farbe Grün bedeutet "weniger als ein 2-jährliches Hochwasser". Lediglich die Schutter in Lahr leuchtet auf der Karte Gelb, das Symbol für ein mehr als 2-jährliches Hochwasser. Mit einem derzeitigen Pegelstand von 156,7 Zentimetern ist der Wert allerdings nur noch drei Millimeter von dem Wert eines 10-jährlichen Hochwasser-Wasserstands entfernt. Kurzzeitig leuchtete heute Morgen der Punkt auf der Karte deshalb Orange. Die Feuerwehr der Stadt Lahr ist seit heute Morgen im Dauereinsatz, um vollgelaufene Keller auszupumpen. Außerdem kontrollierten sie den Damm am Schutterentlastungskanal. Einsatzschwerpunkte seien die westlichen Stadtteile, insbesondere Langenwinkel und Kippenheimweiler.
Dramatisch sei die Lage aber nicht, so Bremicker. Auch die Mitarbeiter des Ettenheimer Bauhofes und die Feuerwehr haben seit Sonntag alle Hände voll zu tun. Die Grundstücke seien durch ergiebige Regenschauer gesättigt und können die große Wassermenge nicht mehr aufnehmen. Seit Sonntag seien rund 130 l/m² an Niederschlägen beim Rückhaltebecken Erlenried gemessen worden.
Laut Pressemitteilung der Stadt Ettenheim wurden alle vier Rückhaltebecken eingestaut, das Betriebsgebäude an dem Hochwasserrückhaltebecken Erlenried sei mit 3 Stauwärtern besetzt.
Das neue Hochwasserrückhaltebecken in Niederschopfheim ging heute Vormittag, so meldet die Gemeindeverwaltung, wegen der lang anhaltenden Niederschläge bereits zum wiederholten Mal, in den so genannten Einstaubetrieb. Dadurch sei die darunter befindliche Ortslage von Niederschopfheim geschützt und der Übertritt des randvollen Dorfbachs verhindert worden.
In Achern-Önsbach sorgt der verstopfte Durchlass des Wassergrabens unter der K 5311 für Unmut bei den Anwohnern der Wagshurster Straße. Das Wasser floss erneut nicht ab und drückte in die Felder und gegen die Häuser. Große Strohrollen wurden herumgeschwemmt, Felder standen unter Wasser, ein Anwohner musste erneut seine Schafe aus dem überschwemmten Pferch retten. Bei einigen Häusern sei auch Wasser in den Keller gedrückt worden.
Obwohl in den vergangenen 48 Stunden in der Ortenau in Kehl der meiste Niederschlag gefallen ist (107 Millimeter pro Quadratmeter), führe der Rhein kein bedeutendes Hochwasser, so Bremicker. Maßnahmen wie die Öffnung von Poldern seien deshalb nicht notwendig.
Hier geht es zum Artikel über das Hochwasser in Ettenheim.
Hier geht es zum Artikel über das Hochwasser in Niederschopfheim.
Hier geht es zum Artikel über die Regenschäden in Offenburg.
Hier geht es zum Artikel über die Regenschäden in Lahr.
Hier geht es zum Artikel über die Hochwasserproblematik in Achern-Önsbach