Ortenau

Schweißroboter an Hochschule Offenburg vorgestellt

Bettina Kühne
Lesezeit 3 Minuten
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29. März 2017
Neuzugang im Labor der Hochschule Offenburg: Der Schweißroboter »Motoman MA 1440«. Das Gerät wurde gestern vorgestellt.

Neuzugang im Labor der Hochschule Offenburg: Der Schweißroboter »Motoman MA 1440«. Das Gerät wurde gestern vorgestellt. ©Ulrich Marx

Im Labor der Hochschule Offenburg können die Studierenden künftig an einem modernen Lichtbogenschweißroboter arbeiten: Die Firmen Yaskawa und Fronius stellten der Hochschule die moderne Anlage zur Verfügung. Sie macht die Studierenden fit für die Entwicklung.

An der Hochschule Offenburg wurde ein Schweißroboter von Yaskawa in Betrieb genommen. Das japanische Unternehmen, das mehr als 100 Robotertypen für die Industrie im Portfolio führt, überließ dem Labor ein Gerät vom Typ MA 1440. »Dieser Bereich ist eminent wichtig für Lehre und Forschung«, betonte Rektor Winfried Lieber bei der Übergabe des modernen Roboters. Auch Europa-Geschäftführer Armin Schlenk wies darauf hin, dass die Trennung von Industrie und Digitalisierung nicht mehr existiere: »Deshalb haben wir in diesem Jahr auch erstmals auf der Cebit ausgestellt.«

Die Studierenden werden künftig in Kleingruppen mit je drei Personen an Motoman MA 1440 arbeiten: Der Sechs-Achser bringt es auf sechs Kilo Traglast. Doch für die Studierenden wird es zunächst eine einfache Fragestellung geben. »Sie erhalten die Aufgabe, eine Naht in Bahn zu schweißen und zu beprüfen«, erklärte Professor Michael Wülker, der für die Lehre zuständig ist. Bei dieser Arbeit gehe es in erster Linie um die Qualitätssicherung künftig im Betrieb. Er verwies darauf, dass nun zur Vorlesung auch das entsprechende Labor angeboten werden könne. »Da war bisher Stopp«, pflichtete ihm sein Kollege bei.

Innovative Technik

Dass der Roboter auch ungewöhnlichere Verbindungen wie Aluminium und Stahl zusammenfügen kann, ist der innovativen Technik von Fronius zu verdanken. Stefan Knappe von Fronius Deutschland stellte die CMT-Schweißanlage vor, die vor gut zehn Jahren ihren Siegeszug angetreten hatte. Mit dem Kurzlichtbogen lassen sich nun auch thermisch anspruchsvolle Arbeiten, wie etwa winzige Punkte, aufschweißen.

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Mit dem »sehr leistungsfähigen Tool« können Studierende künftig auch lernen, wie man Prototypen entwickelt. Und sie sparen damit laut Dietmar Kohler richtig viel Zeit: »Arbeiten, die früher 48 Stunden dauerten, sind mit dem neuen Roboter in 150 Minuten erledigt.« Die Spende des Roboters hat für ihn aber auch noch eine andere Ebene: »Dass Sie unsere Leitung sehen und anerkennen, ist fast noch wichtiger«, sagte er. Dies mache ihn stolz, erklärte Kohler.

Um Platz für den neuen Roboter zu schaffen, mussten die acht alten Schweißkabinen weichen. Sie wurden zu fünf modernen Plätzen zusammengefasst und verlagert. Meister Ewald Kiefer packte bei der Umgestaltung mit an, damit der Neuzugang möglichst schnell installiert und in Betrieb genommen werden konnte. Dass man 48 Achsen synchron ansteuern kann, »zaubert unserem Labormeister ein Lächeln ins Gesicht«, so Kohler. 

Geschützter Raum

Dass sich die Unternehmen Yaskawa und Fronius spendabel zeigten, ist Michael Rzepecki zu verdanken. Der Ingenieur  von der Ingenieursgesellschaft Peil, Ummenhofer (IPU) hatte auf einer Messe Kontakt zu den Firmen geknüpft. Nun konnte er den Schweißroboter in seinem geschützten Raum vorstellen: Er drehte und wendete ihn, der Arm tanzte förmlich um die Scheibe und »verneigte« sich zum Schluss noch vor den Zuschauern, um seine große Beweglichkeit unter Beweis zu stellen. 

Der Neuzugang wecke bereits Begehrlichkeiten andernorts, stellten die Professoren fest. Es gebe bereits Kooperationsanfragen, unter anderem im Bereich künstlicher Kniegelenke. 
 

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