Sitzungs-App: FDP-Kreisrat stellt Antrag gegen Apple-Lösung
Der Ortenauer Kreistag testet derzeit eine Sitzungs-App zur papierlosen Gremienarbeit – die Mittelbadische Presse berichtete. Für FDP-Kreisrat Karlheinz Bayer ist die von der Verwaltung beschlossene Lösung nicht die beste. Er fordert: Die App muss plattformunabhängig sein.
Derzeit testet der Ortenauer Kreistag die Gremienarbeit per spezieller Sitzungs-App. Jeweils zwei Mitglieder einer Fraktion lesen und bearbeiten die Sitzungsunterlagen auf einem Tablet-PC. Über das weitere Vorgehen entscheidet der Kreistag am 8. November.
Darüber berichtete die Mittelbadische Presse am 22. April. Den Artikel nahm FDP-Mitglied Karlheinz Bayer zum Anlass für einen formlosen Antrag. Dieser ist auch auf der Homepage der FDP Ortenau nachzulesen. Er fordert darin die Verwaltung auf, Plattform-Alternativen zur Firma Apple in Betracht zu ziehen.
Seine Begründung: Es handle sich bei Apple um eine »Software nach amerikanischen Datenschutzrichtlinien«. Bayer fordert deshalb eine plattformunabhängige Lösung, das heißt: Die Sitzungs-App soll auch auf Geräten mit anderen Software-Systemen laufen.
»Tatsächlich sicher«
Unter Punkt 3 seines Antrags fordert Bayer, dass eine VPN-Lösung in Betracht gezogen werden sollte. Mit dieser könnten Kreistagsmitglieder auch von anderen Rechnern, etwa zuhause oder im Büro, auf Kreistagsunterlagen zugreifen, und nicht nur von dem einen Tablet-PC, auf dem die App installiert ist. Eine VPN-Lösung ist aus Bayers Sicht »tatsächlich sicher« und über Login-Protokolle rückverfolgbar.
Der FDP-Kreisrat fordert außerdem eine Offenlegung der anstehenden Kosten. Er merkt an, dass durch die Möglichkeit einer Nutzung von privaten Geräten die Anschaffung neuer hinfällig würde. Außerdem hätten Tablets von Apple lediglich eine Laufzeit von drei bis fünf Jahren.
Abschließend soll es, geht es nach Bayer, auch in Zukunft die Option geben, Sitzungsunterlagen in Papierform zu erhalten. Die seien so einfacher zu bearbeiten.