Aktion zum Zweiten Weltkrieg

So erfahren Sie mehr über Ihre Fundstücke

Christian Schellenberger
Lesezeit 3 Minuten
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15. September 2014
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Kreisarchivar Cornelius Gorka ©Redaktion

Ob in verstaubten Kisten oder vergilbten Fotoalben: Viele Ortenauer Familien haben zu Hause noch spannende Erinnerungsstücke an den Zweiten Weltkrieg gesammelt. Doch die Erinnerungen verblassen. Kreisarchivar Cornelius Gorka gibt auf BO.de Tipps, wie man mehr über alte Fotos, Postkarten und andere Dokumente herausfinden kann.

Ein altes Foto, das viele unbekannte Menschen zeigt: Wie kann man da herausfinden, wer auf dem Bild zu sehen ist? "Wenn keine bekannten Personen abgebildet sind, kann es sehr schwierig werden", räumt Kreisarchivar Cornelius Gorka ein. Hoffnungslos ist dieses Unterfangen aber nicht. Wer mehr erfahren will, kann bei verschiedenen Anlaufstellen fündig werden. Klar, wer einen solchen Fund auf dem Dachboden gemacht hat, wir zunächst einmal in der Familie darüber diskutieren. Wenn das aber kein Licht ins Dunkle bringt, lohnt ein Gang ins Gemeinde- oder Stadtarchiv. "Die Mitarbeiter dort sind oft sehr nah dran an den Menschen", erklärt Gorka. Bringt eine Recherche im Archiv kein Ergebnis, könnten die Mitarbeiter oft immerhin noch den Kontakt zu Zeitzeugen aus dem Ort vermitteln. Aber Achtung, vorallem kleinere Orte haben oft nicht die Möglichkeit, ihr Archiv aufwändig zu pflegen und umfassend der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Gerade in den Kriegswirren sind zahlreiche Fotos und Dokumente auch zerstört worden oder verloren gegangen. Neben dem Kreisarchiv, dass vor allem Akten des Ortenaukreises und der Vorgänger-Landkreise Bühl, Offenburg, Kehl, Wolfach und Lahr sammelt, kann auch das Militärarchiv in Freiburg weiterhelfen. In der Außenstelle des Bundesarchivs werden die Unterlagen der deutschen Armeen seit 1867 gelagert und erforscht. Anhand von Abzeichen und Uniform der Menschen lasse sich herausfinden, in welcher Einheit etwa Soldaten gedient haben, erklärt Gorka. Schwierig sei jedoch, dass gerade im Zweiten Weltkrieg die Bewohner eines Ortes nicht in der gleichen Einheit gewesen seien. "Mein Vater stammt aus Brandenburg, wurde aber in Franken eingesetzt", berichtet der Archivar des Landratsamtes.

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Nicht nur Behördenarchive, sondern auch private Sammlungen könnten Aufschluss über historische Fundstücke geben. So etwa die Archive der Kirchengemeinden, die zum Beispiel Auskunft über Leben und Sterben eines Ortes geben können. Spannende, sehr persönliche Einblicke kann auch die Sammlung des Deutschen Tagebucharchivs in Emmendingen geben. Derzeit lagern dort die Schriften von mehr als 3500 Autoren.

Wer nun noch immer nichts zu seinen Fotos, Briefen oder anderen Fundstücken erfahren hat, kann sich auch an die historischen Vereine vor Ort werden. Passionierte (Hobby-)Historiker leisten dort einen Beitrag zur Erforschung der Regionalgeschichte und können Tipps geben. In Kehl-Kork betreibt der Historische Verein Mittelbaden auch eine eigene Bibliothek.

Hier geht's zu unserer interaktiven Ortenau-Karte zum Zweiten Weltkrieg.

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