Viele Fichtenkreuzschnäbel von Autos überfahren
Für die Vogelart Fichtenkreuzschnäbel ist die derzeitige Jahreszeit besonders gefährlich. Das erklärt der Nationalpark Schwarzwald in einer aktuellen Pressemitteilung. Alleine in den vergangenen 14 Tagen seien mehr als 30 Vögel von Autos überfahren worden. Der Grund: Die Vögel würden derzeit das Streusalz von den Straßen picken und könnten oft nicht schnell genug wegfliegen. „Der im Nationalpark heimische Finkenvogel mit den markanten gekreuzten Schnabelspitzen ernährt sich hauptsächlich von Fichten- und Kiefernzapfen“, erklärt Marc Förschler, Leiter der Abteilung Ökologisches Monitoring, Forschung und Artenschutz im Nationalpark Schwarzwald. Durch die Aufnahme der ölhaltigen Samen hätten die Vögel einen erhöhten Flüssigkeits- und Mineralienbedarf, den sie durch das Fressen von Schnee und Salz decken würden.
Gerade im Winter picken die Vögel daher häufig das Streusalz von den Straßen auf, wie es in der Mitteilung weiter heißt. Wobei sie dann oft überfahren würden. Die traurige Bilanz: Allein zwischen Mitte Februar und Anfang März – also während der beginnenden Brutzeit – haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nationalparks laut Mitteilung mehr als 30 tote Fichtenkreuzschnäbel aufgesammelt.
Damit es zukünftig weniger gefiederte Unfallopfer gebe, versuche der Nationalpark jetzt, die Vögel an einigen Stellen mit Salzsteinen von der Straße wegzulocken. Aber auch Autofahrerinnen und Autofahrer könnten einen Beitrag leisten – indem sie den Fuß vom Gas nehmen würden. „Bei geringerer Geschwindigkeit, haben die Vögel noch eine Chance, rechtzeitig wegzufliegen“, sagt Marc Förschler.