Vielfacher Betrug und Körperverletzung: 41-Jährige angeklagt
Eine 41-Jährige muss sich wegen vielfachen Betrugs vor dem Offenburger Landgericht verantworten. Sie soll unter anderem mit Urkundenfälschung mehrere Tausend Euro ergaunert und einen Mann mit vergiftetem Kaffee bewusstlos gemacht haben, um ihn dann auszurauben.
Die Staatsanwaltschaft Offenburg hat eine 41-jährige Deutsche vor dem Landgericht Offenburg wegen vielfachen Betruges angeklagt.
Laut Pressemitteilung soll die damals 39-Jährige zunächst im April 2015 gegenüber dem Landratsamt Offenburg angegeben haben, dass sie drei Monate lang für ihr Kind von dessen Vater keinen Unterhalt erhalten hatte. Das habe sich laut Staatsanwaltschaft als falsche Behauptung herausgestellt. Um ihre Angaben zu stützen, legte die Frau eine entsprechende, allerdings gefälschte, Bescheinigung vor. Das Amt zahlte ihr daraufhin 900 Euro aus, heißt es.
Briefträger mit Schecks abgefangen
Im Februar 2016 habe sich die Tatverdächtige gegenüber einer Rentenstelle als die Tochter ihrer anspruchsberechtigten Nachbarin ausgegeben. Sie bat um künftige Auszahlung der Rente per Verrechnungsscheck und nicht mehr – wie bisher üblich – per Überweisung. In den nächsten fünf Monaten passte die Frau in Offenburg den Briefträger ab und ließ sich die Post aushändigen. Die so erlangten Verrechnungsschecks in Höhe von insgesamt rund 6200 Euro löste sie ein, schreibt die Staatsanwaltschaft weiter. Im Mai und Juni habe sich die Frau erneut als Tochter der Nachbarin bei der Rentenstelle gemeldet. Sie monierte, dass die Verrechnungsschecks nicht eingegangen seien und erhielt so weitere rund 2400 Euro.
Ähnlich ging sie vor, als sie im Juli 2016 gegenüber dem Landratsamt Offenburg vortäuschte, die Mutter eines anderen Kindes zu sein. Unter Vorlage einer gefälschten Vollmacht holte sie einen Verrechnungsscheck in Höhe von rund 750 Euro ab und löste diesen ein, so die Staatsanwaltschaft.
Kaffee vergiftet und Geldbeutel geklaut
An einem Tag im November 2016 soll die Tatverdächtige an einer Tankstelle in Offenburg einen Mann um Bargeld gebeten haben. Als dieser die Bitte abgelehnt hatte, gab die Frau vor, mit ihm Kaffee trinken zu wollen. In einem unbeobachteten Moment schüttete sie laut Staatsanwaltschaft eine gesundheitsschädigende Flüssigkeit in den Kaffee des Mannes. Als sich dieser kurz darauf mehrfach übergeben musste und einschlief, habe die Frau seinen Geldbeutel entrissen, in welchem sich zirka 450 Euro befanden.
Zur Anklage kommen laut Pressemitteilung weitere Fälle des Betrugs, nachdem die Frau von Dezember 2015 bis Dezember 2016 mehrmals Überweisungsträger fälschte, die sie bei der Bank einreichte. So soll sie insgesamt rund 3300 Euro erlangt haben.
Längere Freiheitsstrafe droht
Die Taten soll die Frau begangen haben, um sich eine dauerhafte und nicht unwesentliche Erwerbsquelle zu verschaffen, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Die Anklage lautet auf gewerbsmäßigen Betrug mit Urkundenfälschung und auf schweren Raub in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.
Nachdem sie bereits einschlägig wegen Betrugs vorbestraft ist und sich bereits in Haft befand, hat die 41-Jährige nun mit einer empfindlichen Freiheitsstrafe zu rechnen, heißt es. Das Gesetz sieht für die Raubtat als schwerste Einzeltat eine Mindeststrafe von drei Jahren Freiheitsstrafe, in minder schweren Fällen von mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe vor. Die Tatverdächtige befindet sich seit 12. Januar in Untersuchungshaft. Die Hauptverhandlung vor dem Offenburger Landgericht soll am 5. April beginnen.