Prominenz beim Neujahrsempfang des Ortenaukreises
Selten geht es im großen Sitzungssaal des Landratsamts so eng zu wie beim Neujahrsempfang des Ortenaukreises. Landrat Frank Scherer hatte am Dienstagabend eingeladen – und mehr als 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Tourismus, Handwerk und öffentlichem Leben kamen.
»Die Ortenau – industriestärkster Kreis am Oberrhein. Wo Leben und Arbeit befreundet sind«, hatte Scherer den Abend überschrieben – und trat in seiner Begrüßung spielend den Beweis dafür an. Denn, während der Landrat die Gäste branchenweise in der »guten Stube« des Kreises willkommen hieß, nannte er viele Gestalter, die den Landkreis zu dem machen, was er ist. Scherer untermauerte einige Eckpunkte, die den Kreis so »rund« machen, mit Zahlen. So könne die Ortenau nicht nur mit 70 Museen, sieben Michelin-Sternen, fast 30 000 Gästebetten, mehr als drei Millionen Übernachtungen 2014 und rund 20 Millionen Liter Wein aufwarten, sondern auch mit 163 000 Arbeitsplätzen in einem breit gefächerten Branchenmix, der rund 13 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung im Jahr vorweise. Treue Wegbegleiter seien Kommunal- und Kreispolitik, die die Rahmenbedingungen schafften.
Dass dies mehr denn je für die Landespolitik gilt, unterstrich Festredner Nils Schmid, Vize-Ministerpräsident und Landesminister für Finanzen und Wirtschaft. Bevor er aber in seinem Vortrag »Bildung, Familie, gute Arbeit – Fundamente unseres Standorts« die Pfeiler »Bildung«, »Familie«, »Sicherheit« und »Wirtschaft« samt geschaffenen Rahmenbedingungen beleuchtete, hatte er viel Lob parat. Kreis, Kommunen und Helfer stellten sich dem Kraftakt, Flüchtlinge unterzubringen und zu betreuen.
»Hier zeigt sich Baden-Württemberg vom Feinsten«, freute sich der Minister – und zog gerade diese große Geschlossenheit als Beispiel für die Stärke des Landes heran. Denn nur eine eingespielte, gefestigte Gemeinschaft könne sich solchen Herausforderungen stellen.
Eine breite Basis
Die Landespolitik bereite die Basis für das Miteinander; mit Bildung, Sicherheit, Hilfestellung für Familien und für die Wirtschaft. So sei unter der rot-grünen Regierung der Ausbau der Krippenplätze, der Ganztags- und Gemeinschaftsschulen konsequent vorangetrieben worden. Einen weiteren Punkt sah Schmid in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, was aber nicht nur die Betreuung von Kindern, sondern auch der älter werdenden Gesellschaft beinhalte. Mit der Polizeistrukturreform seien außerdem in Sachen Sicherheit Weichen gestellt worden.
Als »großes Glück« bezeichnete der Minister die Wirtschaft, die nicht in Jahren, sondern in Generationen denke. Doch auch diese brauche Partner, dazu eine passende Infrastruktur. An Letzterer werde nicht nur mit Blick auf Straßenbau und Breitbandversorgung gearbeitet. Bei all den Ausgaben stehe eine solide Finanzpolitik im Fokus. »Wir werden bis 2019 einen strukturell ausgeglichenen Haushalt haben«, versprach der Minister. Sein Fazit: »Gemeinsam ist viel geleistet worden, aber wir haben noch viel zu tun!«