Offenburg

Zahl der tödlichen Unfälle geht in der Ortenau zurück

Jens Sikeler
Lesezeit 3 Minuten
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13. März 2017
Weniger Menschen sind im vergangenen Jahr auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg zu Schaden gekommen.

Weniger Menschen sind im vergangenen Jahr auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg zu Schaden gekommen. ©Grafik: Christel Stetter

Die Straßen in der Ortenau werden immer sicherer. Die Zahl der Verkehrstoten ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Das betonte die Polizei bei der Präsentation der Verkehrsunfallstatistik.  

Die Kurve, die in der Verkehrsunfallstatistik des Polizeipräsidiums Offenburg für die Toten steht, hat zwar auch Ausschläge nach oben, die Tendenz ist aber unverkennbar fallend. Im Jahr 2007 fanden noch 60 Menschen auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg den Tod.  Zehn Jahre später zählte die Polizei in den  Landkreisen Ortenau, Rastatt und Baden-Baden 29 Tote. In den vergangenen Jahren waren es nie mehr als 48.  

Kreis schneidet gut ab

Ähnlich sieht es auch bei den Schwerverletzten aus. Ihre Anzahl ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,1 Prozent auf 716 zurückgegangen. Die Zahl der Unfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen, hat sich in der Ortenau 2016 positiver entwickelt als in den beiden Nachbarlandkreisen. Ihre Zahl ging von 1621 auf 1566 zurück. 

Reinhard Renter, der kommissarische Leiter des Polizeipräsidiums Offenburg sieht die Polizei dadurch in ihrer Arbeit bestätigt.  »Wir wirken«, freute er sich. Gemeint sind damit zwei Dinge. Zum einen die vermehrte Präventionsarbeit der Polizei, zum anderen verstärkte Kontrollen. 

Abgesehen von der eigenen Arbeit, hat Renter aber noch einen weiteren Grund für den Rückgang ausgemacht: »Die passive Sicherheit in den Fahrzeugen wird immer größer.« Er ist davon überzeugt, dass die Zahl der Unfälle durch die technische Entwicklung in Zukunft sinken wird.  

Selbst der leichte Anstieg bei der Zahl der Unfälle in der Ortenau passt aus der Sicht von Renter ins positive Gesamtbild. Es hat im vergangenen Jahr 9588 Mal gekracht und damit 132 Mal mehr als in den zwölf Monaten zuvor. Die Statistik weist als Grund für die Zunahme vor allem kleine Unfälle aus, bei denen es nur zum Blechschaden kam. Relativ betrachtet sei das sogar ein Rückgang, weil der Verkehr auf der Straße  zunehme, so Renter. 

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Zu schnell

Bei den Ursachen für die Unfälle hat sich nicht viel geändert. Spitzenreiter ist die nicht angepasste Geschwindigkeit mit 21 Prozent. In 20 Prozent der Unfälle haben Fahrer die Vorfahrt missachtet. Zu geringer Abstand führte bei 15 Prozent aller Vorfälle zum Crash. 

Auffällig bei den Unfällen sind vor allem zwei Zahlen. Die Zahl der Drogenunfälle ist um über 20 Prozent gestiegen, die Zahl der Fußgängerunfälle dagegen um über 20 Prozent gesunken.  

Eine deutliche Zunahme der Unfälle gab es laut Peter Westermann, dem Leiter der Verkehrspolizeidirektion Baden-Baden, auf der Autobahn zwischen den Anschlussstellen Herbolzheim und Rastatt-Nord. 1196 Unfälle (2015: 1065) hätten sich auf diesem Streckenabschnitt ereignet. 

Auffällig ist der Rückgang bei den Verkehrstoten. Zwei Menschen verunglückten auf der A 5 2016 tödlich und damit vier weniger als 2015.  »Autobahnen sind sehr sichere Straßen«, betonte Westermann. Die Wahrscheinlichkeit verletzt zu werden sei sechsmal und die getötet zu werden dreimal geringer als Innerorts oder auf  den Landstraßen. 

Pro Tempolimit

Trotzdem spricht sich Westermann für ein Tempolimit aus. Das sei aber seine persönliche Meinung, betonte der Polizist. Gerade auf dem sechsspurigen Teil der A 5 gebe es ein sehr unterschiedliches Temponiveau. »Diese extremen Geschwindigkeitsunterschiede führen dann zu Unfällen«, erläuterte Westermann. 

Hintergrund

Motorradfahrer im Fokus

»Die Motorradfahrer sind die Hauptrisikogruppe«, erläuterte Peter Westermann, der Leiter der Verkehspolizeidirektion Baden-Baden. Die Unfallzahlen sind allerdings im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 372 (2015: 439) zurückgegangen. Als einer der Gründe hat Westermann die vielen verregneten Wochenenden im vergangenen Jahr ausgemacht. 

Geholfen haben aus seiner Sicht aber auch die regelmäßigen Kontrollen, nicht nur der Technik. Dazu gehörten reglmäßige Messungen auf den Risikostrecken mit einem Lasermessgerät. Zur Prävention seien auf den Strecken auch Streifen unterwegs. 

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