Ebola: Straßburger Klinik vorbereitet
Das Straßburger Uni-Klinikum (CHU) gehört zu neun Krankenhäusern in Frankreich, die das französische Gesundheitsministerium als Aufnahmezentren für mögliche Ebola-Infizierte ausgewählt hat. Diese neun ausgewählten Sonderisolierstationen in Kliniken in Paris, Lille, Rennes, Bordeaux, Lyon, Marseille und Straßburg müssen laut Informationen der Tageszeitung »Le Parisien« präzise Kriterien erfüllen. Sie müssen unter anderem über eine Abteilung für ansteckende Krankheiten verfügen sowie über eine Intensivstation mit Quarantänezimmern, eine Abteilung für Nuklearmedizin und ein Labor, in dem das Personal unter völliger Isolierung mit infizierten Stoffen arbeiten kann, und über einen Hubschrauber-Landeplatz.
Die Abteilung für Tropenmedizin und ansteckende Krankheiten im Straßburger CHU im neugebauten Klinikum kann bis zu fünf Ebola-Infizierte in Isolierzimmern aufnehmen. Diese Räume wurden bislang für Tuberkulosefälle benutzt. In den Behandlungszimmern herrscht Unterdruck, damit Keime mit der Luft nicht nach außen gelangen, so der Leiter der Hygieneabteilung am CHU, Thierry Lavigne. Das Personal trage spezielle Komplett-Schutzanzüge.
Infizierte Patienten werden von der Aufnahme bis in die Isolierstation im vierten Stock über einen hermetisch abgeschirmten Parcours geleitet, auf dem sich alle Türen automatisch öffnen. Das medizinische Personal wird bereits seit April für den Umgang mit Ebola-Kranken geschult.
Die Abteilung für Tropenmedizin und ansteckende Krankheiten konnte vor Kurzem ihre Einsatzfähigkeit testen, als ein Patient eingeliefert wurde, der an SARS (schwerem akuten Atemnotsyndrom) erkrankt war.