Rheintalbahn
Dossier: 

»Ein Film sagt mehr als 1000 Worte«

Andreas Richter
Lesezeit 2 Minuten
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18. März 2014

Eine Autobahnparallele gibt es schon: die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Frankfurt/Main und Köln. ©Deutsche Bahn

Die Anhänger einer Autobahntrasse sehen keine Chance mehr, in der Region eine Einigkeit in der Trassenfrage herzustellen. Das machten gestern sechs Bürgermeister in Lahr deutlich.

Die langjährige Debatte um die Frage, wo das dritte und vierte Gleis der Rheintalbahn zwischen Offenburg und Riegel gebaut werden soll, ist entscheidungsreif. »Alle Argumente liegen auf der Hand«, sagte gestern Lahrs Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller (SPD) bei der Vorstellung eines Werbefilms für die sogenannte Autobahnparallele in Lahr.
Müller betonte, dass es im Streit um Antrags- oder Autobahntrasse keine Zuspitzung gebe, gleichwohl halte er einen Konsens für unmöglich. Den Schulterschluss der Region in dieser Frage »sehe ich nicht mehr«, sagte er. Ringsheims Bürgermeister Heinrich Dixa
(CDU) pflichtete dem unter Anspielung auf die Unterzeichner der Grafenhausener Erklärung bei. »Zu festgefahren scheinen mir die Positionen«, sagte Dixa, ein Umdenken der Grafenhausener Gruppe halte er für undenkbar. »Ich fürchte, nein.« Am Rand der Veranstaltung wurde auch bekannt, dass sich die Gemeinde Rust von den Positionen der Grafenhauser inzwischen distanziert. Rust zählte mit zu den Erstunterzeichnern der Erklärung.
Den 13-minütigen und 15 000 Euro teuren Film »Pro Autobahntrasse – Planen für die Zukunft« hatten die Gemeinde Lahr, Kenzingen, Mahlberg, Herbolzheim, Ringsheim und Malterdingen erstellen lassen, um die ihrer Ansicht nach vorhandenen Vorteile einer Autobahnparallele zu dokumentieren. »Ein Film sagt mehr als 1000 Worte«, sagte OB Müller. Der zusätzliche Lärm, den das dritte und vierte Gleis in die Gemeinden entlang der Bestandstrasse bringen würde, sei die entscheidende Begründung für die Autobahntrasse, befand Müller. »Kein Argument ist so ohrenbetäubend.«
In dem Streifen kommen unter anderem Bürgerinitiativen, der Emmendinger Landrat Hanno Hurth, IHK-Chef Steffen Auer, Unternehmer Martin Herrenknecht und der Basler Regierungsrat Hans-Peter Wessels zu Wort. Eine Anwohnerin aus Herbolzheim wird mit den Worten zitiert, dass die Bahnplaner nur ihre Zahlen im Kopf gehabt hätten. »An die Menschen haben die nicht gedacht«, sagte die Frau.
Im Film werden auch Bilder aus Eimeldingen (Landkreis Lörrach) gezeigt, wo die vier mitten durch den Ort laufenden Gleise mit rund vier Meter hohen Schallschutzwänden  versehen sind – »eine Sünde«, wie der Mahlberger Rathauschef Dietmar Benz (CDU) nach der Filmvorführung befand.
Der IG-Bohr-Sprecher Roland Diehl wies auf das noch unter Verschluss gehaltene Lärmgutachten zur Trassenfrage hin und nannte die technischen Möglichkeiten des Lärmschutzes an der Bestands-
trasse »Eimeldingen im Quadrat«. Der Film kann auf der Internet-Seite der Stadt Lahr angeschaut werden.

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