Verstärkte Sicherheit: Straßburger Weihnachtsmarkt abgeriegelt
Die Straßburger Innenstadt wird während des Weihnachtsmarktes vom 27. November bis Heilig Abend in eine Art Belagerungszustand versetzt. Stadt und Präfektur beschlossen drastische Maßnahmen, um die Zufahrt in das Historische Altstadtzentrum zu beschränken.
Fahr- und Parkverbote im historischen Altstadtzentrum, geschlossene Tramhaltestellen, Fahrzeugkontrollen an sechs Zugängen zur Innenstadt: So sehen Details der drastischen Sicherheitsmaßnahmen für den traditionsreichen Straßburger „Christkindelsmärik“ aus, die Stadtverwaltung und Präfektur am Dienstag vorstellten.
Vom 27. November bis Heilig Abend wird wird die „Grande Ile“ (Innenstadtinsel) quasi in eine Art Belagerungszustand verwandelt, die der Situation während des NATO-Gipfels im April 2009 ähneln wird mit der Ausnahme, dass die Fußgänger diesmal normalen Zugang zum Altstadtzentrum haben.
Die Sicherheitsmaßnahmen betreffen vor allem den Automobilverkehr und das Parken in der Innenstadt: für alle motorisierten Fahrzeuge, also auch Motorräder, Mopeds u.ä., gilt für die Dauer des Weihnachtsmarktes rund um die Uhr ein absolutes Parkverbot in der Innenstadt. In den Tiefgaragen Kleber, Gutenberg, Tanneurs und Broglie dürfen in dieser Zeit nur die Autofahrer parken, die einen Stellplatz gemietet haben, also keine Tagestouristen etwa.
Zwischen 10 und 20 Uhr gilt auf der gesamten Innenstadtinsel ein Autofahrverbot, ausgenommen sind Rettungsfahrzeuge, Anwohner, die einen Privatparkplatz haben, und Autofahrer, die beruflich ins Zentrum müssen und Personen mit einem Schwerbehindertenausweis. Alle übrigen Innenstadtbewohner bekommen einen Anwohnerausweis, mit dem sie außerhalb des Altstadtzentrums parken können.
Die Fahrzeuge, die ins Zentrum fahren dürfen, werden an sechs so genannten „Checkpoints“ kontrolliert, alle anderen Zufahrtswege in die Innenstadt sind ihnen verwehrt. Lieferfahrzeuge dürfen nur morgens zwischen sechs und zehn Uhr in die Innenstadt fahren und müssen diese spätestens um elf Uhr wieder verlassen haben. „Für die Anwohner wird es aber so starke Einschränkungen geben, dass es besser ist, das Auto stehen zu lassen“, sagte der für Sicherheit zuständige städtische Beigeordnete Robert Herrmann.
Radfahrern wird abgeraten, mit ihrem Rad im Stadtzentrum unterwegs zu sein oder ihr Rad an eine der zahlreichen mobilen Absperrgittern fest zu machen.
Fußgänger dagegen haben jederzeit Zugang zur Grande Ile, müssen aber damit rechnen rechnen, kontrolliert zu werden. Wer keinen Personalausweis dabei hat, erhält einen Platzverweis oder wird zur Feststellung der Identität aufs Polizeirevier gebracht.
Die Tramhaltestelle an der Place Broglie, neben dem Platz vor dem Münster der größte der zwölf Standorte des Weihnachtsmarktes, bleibt für die Dauer des Christkindelsmärik ganz geschlossen, die Straßenbahnen halten dort nicht. An den Haltestellen Homme-de-fer, Grand'Rue und Porte de l'Hôpital hält die Tram samstags und sonntags nicht zwischen 10 und 20 Uhr.
Zu der Zahl der mobilisierten Polizisten, Gendarmen und Soldaten und der eingesetzten privaten Sicherheitskräfte machten Präfektur und Stadtverwaltung keine Angaben.
Der Weihnachtsmarkt, der diesen Freitagabend von Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve eröffnet wird, hat täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
Internet: www.noel.strasbourg.eu