Förderverein für krebskranke Kinder

Förderverein setzt auf Protonentherapie

Christoph Rigling
Lesezeit 3 Minuten
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09. Mai 2017
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Der Förderverein für krebskranke Kinder macht sich für die Anschaffung eines Gerätes zur Protonentherapie an der Universitätklinik Freiburg stark. ©Archiv

Am Freiburger Uni-Klini-kum soll die Krebsbehandlung mit der Protonentherapie verbessert werden. Bei diesem Verfahren ist die Strahlenbelastung geringer, als bei gängigen Therapien. Unterstützung erfährt das Projekt vom Freiburger Förderverein für krebskranke Kinder. 
 

Die Abteilung Strahlenheilkunde an der Universitätsklinik will die so genannte Protonentherapie in Freiburg etablieren. Besonders für die Behandlung von krebskranken Kindern und Jugendlichen hätte die neue Therapie große Vorteile. Die Strahlenbelastung und die Nebenwirkungen fallen deutlich geringer aus, als bei üblichen Therapien. »Diese Methode wird künftig eine entscheidende Rolle spielen«, sagte Professor Dr. Anca-L. Grosu, Direktorin der Klinik für Strahlenheilkunde. Zahlreiche Studien hätten gezeigt, dass Tumoren durch die Protonentherapie besser bekämpft werden können. »Gerade bei Kindern ist die Schonung des angrenzenden Gewebes ein unschätzbarer Vorteil«, betonte die Ärztin. Grosu hat vor ihrer Zeit in Freiburg an der renommierten Harvard-Universität zum Thema Protonenbestrahlung geforscht.

Auch die Direktorin des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, Professor Dr. Charlotte Niemeyer, ist von den Vorteilen der Therapiemethode überzeugt. »Im Moment können wir viele krebskranke Kinder in Freiburg nicht mehr guten Gewissens bestrahlen und schicken sie nach Heidelberg oder Essen«, sagte die Ärztin, die 2012 mit dem Deutschen Krebspreis ausgezeichnet worden ist. Das sei für die Familien jedoch eine zusätzliche finanzielle und organisatorische Herausforderung.

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Der Freiburger Förderverein für krebskranke Kinder e.V. unterstützt auch deshalb das Projekt des Klinikums. »Es kann nicht sein, dass in Freiburg eine moderne Kinderklinik entsteht und gleichzeitig viele betroffene Familien gezwungen sind, ihre kranken Kinder heimatfern behandeln zu lassen«, betonte Bernd Rendler, Vorstandsmitglied des Fördervereins, aus Oberkirch. Der Förderverein, der auch in der Ortenau aktiv ist,  hat auf dem Klinikgelände in Freiburg ein Elternhaus finanziert, das neben der kliniknahen Unterbringung auch eine ganzheitlich psycho-soziale Betreuung der betroffenen Familien ermöglicht. »Leser helfen«, die Weihnachtsspendenaktion der Mittelbadischen Presse, war an der Finanzierung des Elternhauses ebenfalls beteiligt.

Das Problem bei der Protonentherapie sind die Kosten. Die Investitionssumme beträgt bei herkömmlicher Technik zwischen 200 bis 250 Millionen Euro. Daher weist Deutschland nur fünf Standorte auf, an denen die Therapie zur Anwendung kommt. Mittlerweile gibt es jedoch auch kleinere, kompaktere Anlagen. Das Team um Direktorin Grosu hat jetzt einen Plan zur Finanzierung eines Gerätes im Wert von 30 Millionen Euro ausgearbeitet. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price Waterhouse Cooper soll dem Projekt eine hohe Rentabilität bescheinigt haben, wie der Förderverein krebskranker Kinder mitteilte. »Die Finanzierung könnte über ein Leasingmodell laufen«, berichtete Rendler, »so dass Universitätsklinik und Landeskasse gar nicht belastet würden.« 

Damit das Projekt auch realisiert wird, hat der Förderverein an die Aufsichtsratsmitglieder des Klinikums einen Brief geschrieben und sie darin aufgefordert, das Projekt »im Rahmen ihrer Möglichkeiten« zu unterstützen. 

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