Kommentar Bargeld

Freiheit beim Bezahlen bleibt

Werner Kolhoff
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08. Februar 2016
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Bargeld ist eine feine Sache. Mittlerweile mehren sich jedoch Stimmen, die auf Bargeld verzichten möchten. ©dpa

Läuft die Zeit des Bargelds ab? Zwei Debatten wabern durch die Republik. Unser Kommentator hält die Debatte für irreführend.

In der Debatte werden zwei Themen vermischt, um Abwehr zu erzeugen: Das geplante Verbot von Bargeldgeschäften über 5000 Euro mit der Idee, das Bargeld überhaupt abzuschaffen. Das eine soll Geldwäsche erschweren, auch die Terrorfinanzierung. Das andere würde tatsächlich ein Stück Freiheit kappen. Durch die Vermischung entsteht der Vorwurf, die Regierung wolle den Bürgern unter dem Vorwand der Kriminalitätsbekämpfung ihre Freiheit nehmen. Bargeldlos durch die Nacht – das wäre nicht praktisch. Doch darum geht es nicht. Es geht um Bargeld-Geschäfte mit hohen Summen. Wer aber läuft mit mehr als 5000 Euro in der Tasche herum? Wer bezahlt so, außer diejenigen, die keine Spur beim Geschäftemachen hinterlassen wollen, sei es aus Steuergründen, sei es, um Geld zu waschen? Das Finanzministerium schlägt hier eine Regelung vor, die fast alle anderen EU-Länder schon haben. Etwa Italien, Spanien und Frankreich, deren Bürger deshalb keine Staatssklaven geworden sind.

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Die Geldwäscher würden dann auf verdeckte Konten ausweichen, wird argumentiert. Sicher, aber auch dagegen will die Regierung ja vorgehen, was wiederum wenig bringt, wenn die Täter bar zahlen können. Nein, die Argumente stechen nicht. Die Aufregung ist künstlich. Eine Bargeld-Höchstgrenze bei Bezahlvorgängen schränkt nur die ein, die etwas verbergen wollen – nämlich Quelle und Verbleib ihres Reichtums.
 

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