Grünes Licht für Offenburger Tunnel und Autobahnparallele
Nach fünfjähriger Arbeit im Projektbeirat zum Ausbau der Rheintalbahn hat sich das Gremium abschließend geeinigt: Offenburg bekommt den Gütertunnel, und die Autobahnparallele zwischen Offenburg und Riegel wird gebaut.
Die letzten drei Streitpunkte sind bei der zehnten Sitzung des Projektbeirats gestern einvernehmlich abgehakt worden. Neben dem Gütertunnel für Offenburg mit rund 1,1 Milliarden Euro Kosten wird es gegenüber ursprünglichen Forderungen eine abgespeckte Variante bei der A5-Trasse und der sogenannten »Besten Lösung« für Müllheim-Auggen (Mehrkosten: 50 Millionen Euro) geben. »Wir haben einen Konsens gefunden, den alle tragen«, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Freitag in Stuttgart nach der zweistündigen »anstrengenden« Sitzung. Insgesamt einigte sich das Gremium auf Mehrkosten von 1,8 Milliarden Euro reine Baukosten.
Finanzierungsfrage bleibt heikel
Hermann und der Berliner Verkehrsstaatssekretär blieben bei den Kosten für die Gütertrasse an der A5 vage. Man habe sich in der Sache verständigt, sagte Hermann. Der »heikelste Punkt« bleibe die Finanzierungsfrage. Das Land will die Baukosten hälftig mittragen, nicht aber die Planungskosten. Dies müsse jetzt auf Regierungsebene geklärt werden, sagte Hermann. »Wir sind so weit gekommen, dass ich die Haltung habe, dass wir diesen Schlussakkord noch setzen können.«
Laut Odenwald würde die A5-Trasse rund 480 Millionen Euro mehr kosten. Das Land wäre da mit 240 Millionen im Boot. Nach offiziell nicht bestätigten Angaben hatte Hermann für das Beiratstreffen einen Finanzierungsdeckel von 215 Millionen Euro ins Gespräch gebracht. Der Ortenauer Landrat Frank Scherer (parteilos) sagte mit Verweis auf die Vernünftigkeit der getroffenen Entscheidungen. »Der Deckel wird gelupft.«
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