In Freiburg ist jeden Tag Blitz-Marathon
Der nächste Blitz-Marathon, der die Raserei in Stadt und Land unterbinden und für mehr Verkehrssicherheit in Baden-Württemberg sorgen soll, steht morgen auf der Tagesordnung von Polizei und Gemeindevollzugsdiensten. In Freiburg müssen die Verkehrsteilnehmer besonders aufpassen: Die Stadt unterhält landesweit ein beispielloses Großaufgebot an scharfen Radarfallen. »Hier ist quasi täglich Blitz-Marathon«, klagte jetzt ein Herr aus der Wiehre, der gerade mit Tempo 40 in der 30er-Zone der Urachstraße erwischt worden war.
Die Schwarzwaldhauptstadt ist auf vielen verkehrspolitischen Feldern spitze – bei der Nutzung von Bussen und Bahnen genauso wie beim Fahrradverkehr. Aber auch bei der Überwachung der motorisierten Verkehrsteilnehmer liegt die »Green City« weit vorn.
Laut der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht im Deutschen Anwaltverein gehört Freiburg im Verhältnis zu den zugelassenen Fahrzeugen zu den bundesweiten Knöllchen-Hochburgen. Von insgesamt 34 untersuchten Städten landete Freiburg auf Platz 1 mit 47,38 Euro Bußgeld pro zugelassenem Pkw – vor Stuttgart (28,07 Euro je Pkw) und Dortmund (27,75 Euro je Pkw).
Diesen Spitzenplatz erkämpfte sich Freiburg mit 24 stationären und mobilen Messgeräten. Neun Kameras fotografieren Temposünder, zehn Rotlichtverstöße, und fünf sind in verschiedenen Dienstwagen des Gemeindevollzugsdienstes installiert, der so an wechselnden Standorten den Verkehr überwachen kann. Dieses Freiburger Blitz-Orchester hat im vergangenen Jahr insgesamt über 150 000 Temposünder und 26 934 Rotlichtverstöße erfasst und dadurch rund 4,2 Millionen Euro eingespielt.